Ausgespielt
Das Ende des großen amerikanischen Zirkus
Ringling Bros. and Barnum & Bailey, der letzte große amerikanische Traditionszirkus, gibt auf: Im Mai 2017 endet "die großartigste Show der Welt". Nach 146 Jahren scheiterte sie am Tierschutz.
Ringling ergab sich teils jahrzehntelangen Kampagnen von Tierschützern und erklärte, auf die Großsäuger verzichten zu wollen. Ein Schritt, über den weltweit berichtet wurde, der für viel Beifall sorgte - und das Schicksal des Unternehmens nun offenbar besiegelte. Denn es stoppte den Niedergang des Zirkus nicht, sondern beschleunigte ihn.
Zirkus ohne Tiere funktioniert nur selten
Es ist ein Muster, das Zirkusbetreiber in den letzten Jahrzehnten überall in der westlichen Welt erlebten: Tiere dazu zu dressieren, in der Manege Kunststücke aufzuführen, stieß auf immer stärker wachsenden Widerstand. Ein sich langsam verbessernder Tierschutz schränkte die Möglichkeiten ein, während Tierschutzorganisationen immer weitere Restriktionen einforderten.
Am Ende dieser Entwicklung steht ein Zirkus, der auf das Tier weitgehend verzichten muss. Das aber ist ihm wesensfremd - und das Publikum bleibt aus.
Das Tier gehört zum Duft der Manege, es war von jeher Teil des spezifischen Zirkuszaubers. Doch große Teile der Gesellschaft wollen nicht mehr, dass der Zirkus Löwen, Affen oder Elefanten in Käfigen hält und in Manegen agieren lässt. Große Teile des Zirkuspublikums hingegen wollen und erwarten genau das. Fehlt es, dann kommen auch sie nicht mehr.
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http://www.spiegel.de/panorama/ringling ... 30049.html