Hi Regi
Eines gleich vorweg. Raubkatzen "spielen" nicht, sie LERNEN zu jagen und zu toeten.
In Ihrer Beschreibung sind mir einige Dinge aufgefallen die bei mir sofort Alarmglocken laeuten lassen.
Sie lassen den Leoparden mit Schuhen spielen.
Sie tragen Schuhe!!! Lassen sie niemals ein Raubtier mit Kleidungsstuecken "spielen". Eines Tages wenn er/sie gross ist wird er/sie damit "spielen" wollen wenn sie die Schuhe, oder andere Kleidungsstuecke, tragen. Koennte fuer Sie toetlich ausgehen.
Sie fuettern das Tier mit der Hand.
Wuerde ich das bei einem meiner Angestellten sehen wuerde es viel Laerm geben. Wie sie schreiben hat der Leopard schon gebissen. Wenn das Tier erwachsen ist und beisst ist die Hand weg. Vor Jahren hat einer meiner Tigerwaerter auf diese Art seine Finger verloren. Reichen sie dem Tier das Futter in einer Schuessel und dann lassen sie es in Ruhe (alleine) bis es mit Essen fertig ist . Raubtiere sind sehr futterneidisch und jede Einmischung wird als moeglicher Futterraub betrachtet. Aus diesem Grund beisst er ihnen in die Hose, dass Tier verteidigt sein Futter und gibt Ihnen eine ganz klare Meldung mit dem beissen."Lass mich in Ruhe und bleib mir vom Leib wenn ich esse, oder ich beisse dich an."
"...ich denke auch dass er versucht mich zu testen..." Wenn Sie das Tier seit 8 Monaten betreuen testet er Sie nicht mehr. Er kennt Sie schon in und auswendig und nutzt Ihrer Schwaechen schon voll aus.
Sie haben schon so viele Fehler gemacht das es schwer sein wird zu korrigieren. Machen Sie sich auf viel Arbeit und Muehe gefasst.
1. Hoeren sie sofort auf mit dem Leoparden zu spielen mit Koerperkontakt. Spielen sie mit dem Tier nur auf Distanz. Dazu befestigen Sie das "Spielzeug" an einer Leine (Schnur oder Strick) und diese an einen langen Stock (Besenstiel). Lenken sie das "Spielzeug" immer von sich weg damit das Tier lernt nicht ihnen nachzulaufen sondern dem Gegenstand. Lenken sie das Spielzeug immer von sich weg. Spaeter in der Dressur ist es sehr wenn er gelernt hat nicht ihnen zu folgen sondern einem Gegenstand wie ein Stock z.B.
2. Der Leopard muesste schon laengst einige einfache Kommandos verstehen wie; "Nein", "Komm hier", "Bleib" u.s.w. Was Ihr Leopard sofort lernen muss ist "Nein". Jedesmal wenn er etwas macht, wie an Ihnen hochspringen, sagen sie laut und mit Energie "Nein". Wenn er es trotzdem versucht schreien (drohen) sie in an. Hilft das auch nicht, was selten der fall ist, soll er ein kleiner aber ernstgemeinter Klaps -nicht Schaege oder Pruegel - mit der Hand kriegen. Haben sie keine Bange es wird ihm nicht weh tun, ungleich den kraftigen Hieb mit Krallen gezueckter Pranke dem ihm seine leibliche Mutter versetzen wuerde wenn sie "Nein" meint.
3. "...was habe ich für möglichkeiten mit ihm ?..." Sie haben viele Moeglichkeiten. Aber erst muss das Tier Respekt lernen, aber auch sie muessen Respekt lernen. Ein Leopard ist kein suesser kleiner Kerl, er ist keine Katze oder Hund. Ein Leopard ist ein Raubtier das man mit Respekt behandeln muss um respektiert zu werden. In anderen Worten sie muessen Ihm zeigen, wie einem Kind, das sie der Boss sind und was sie sagen steht nicht zur Diskussion frei. Sie muessen lernen konsequent zu sein. Damit meine ich das Sie jeden Tag, unabhaengig von Ihren Emotionen, Gefuehlen und Wohlbefinden, immer die gleiche Person sein muessen. Oft leichter gesagt als getan. Tiere, wie Kinder, lieben und gedeihen wenn sie sich in ganz klaren Grenzen bewegen koennen die ihnen gesetzt werden. Nichts ist schlimmer als verschwommene Grenzen wo das Tier, oder der Mensch, jeden Tag erst herausfinden muss was Sie fuer eine Laune haben und wie viel oder wie wenig, basierend an Ihrer Laune, er sich erlauben kann. damit geben sie dem Tier vermixte Meldungen die das Tier Verwirren und schlussendlich boese machen koennte.
Hoffe das hilft fuer erste. Haben sie Fragen, zoegern sie nicht diese zu aeussern. Ich werde Ihnen so gut wie es moeglich ist auf Distanz zur Verfuegung stehen.
Moegen alle deine Tage Zirkustage sein voll Freude und Heiterkeit.
Othmar