Gedanken zum Circus ...

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Gedanken zum Circus ...

Ungelesener Beitrag von Admin » 22.07.2007, 22:41

... wenn ich mir die Sammlung an Circussen weltweit hier in unserem Forum mir ansehe, komme ich ins Nachdenken:

Wieviele Zelte werden da täglich auf- und abgebaut, wieviele Anker geschlagen und Schweiss vergossen? Wieviele Kilometer legen die Circustransporte zurück, wieviele Plakate werden weltweit aufgehängt?
Wieviele Menschen leben davon, wieviele Schicksale sind damit verbunden?

Frau Geier (Busch-Roland) sagte mir mal, dass Circus voller interessanter Menschen und Schicksale sei. ;) Sie sagte diese sehr positiv in voller Achtung der Menschen, die ihren Weg als Circusdirektorin begleitet haben. :)

Circus ist was ganz eigenes und wer dort ein paar Schuhe durchgelaufen hat, kommt nie mehr davon los. ;) Genauso, wie es Schauspieler vom Theater sagen. Doch ich war beim Circus und beim Theater und kann sagen, dass der Circus noch tiefer bindet, jedenfalls bei mir. :)
Mit circensischen Grüßen

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Bernhard
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Re: Gedanken zum Circus ...

Ungelesener Beitrag von Bernhard » 22.07.2007, 22:44

Hallo Peter,
dies so in Worte zufassen, dass die Faszination Circus oder dessen Besonderheit erschöpfend erfasst wäre ist schwierig. Deshalb möchte ich es nur mit ein paar Gedanken und Eindrücken versuchen:
Eine Besonderheit des Circus ist für mich die unmittelbare Realität des Geschehens. Man kann als Artist, ähnlich wie ein Theaterschauspieler niemals darauf verweisen, dass man gestern hervorragend war, oder im Prinzip gewisse Leistungen vollbringen kann. Sondern die Kunst muss immer wieder aufs neue in der Gegenwart in der möglichen Bestform erbracht werden.
Ausserdem fasziniert mich am Circus die Vielfältigkeit dieser Kunstrichtung. Es gibt die vielen Arten der Akrobatik, Komik, Artistik, Live Musik, Zauberkunst und auch Balett darf verwendet werden und dies alles zusammen vereint sich zu der bunten Welt die man "Circus"nennt.
Dennoch ist diese Vielfalt natürlich bei weitem keine Beliebigkeit, da man immer wieder auf das Vertraute innerhalb dieser Mischung trifft, und so die Identität, der Wiedererkennungswert des Circus geschaffen wird.

Ein wesentlicher und zentraler Punkt, der den Circus von anderen Formen der Unterhaltung abhebt, ist für mich natürlich auch die Arbeit mit Tieren. Welche für mich persönlich im Auftritt der Großkatzen ihren Höhepunkt findet. Es ist die Schönheit der Bewegungen und der Körperform dieser Tiere, welche unsere Empfindungen für Ästhetik in hohem Masse anspricht. Dies verbindet sich dann, mit der den Raubtiernummern eigenen Spannung zu einer Atmosphäre, in welcher alle Aufmerksamkeit auf das Geschehen in der Manege gerichtet ist.

Das schöne an einer Circusvorstellung ist auch, dass man zwar auf der einen Seite als Circusfan diese Geschehen zu analysieren sucht und auch beurteilt, auf der anderen Seite aber auch sehr emotional angesprochen wird. Wie es für mich persönlich durch keine andere Kunstgattung als die der Circuskunst geschehen kann. Auch wie der enorme organisatorische Aufwand von der Vorauskolonne bis zum wieder verlassen des Platzes letztlich gerade um dieses eine Ziel, nämlich einen gelungenen Abend oder Nachmittag zu bieten kreisst, ist für mich nach wie vor einer der vielen faszinierenden Aspekte des Circus.

vielmals grüsend,
Bernhard Eisel.
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Klaus
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Re: Gedanken zum Circus ...

Ungelesener Beitrag von Klaus » 22.07.2007, 22:45

Eine der Besonderheiten des Circus (und des Circuslebens) ist wohl auch der extreme Gegensatz in so vielen Dingen: hier findet sich die größte Eleganz direkt neben dem Trivialen. Selbst der Spitzenartist oder der renommierteste Tierlehrer mit der größten Gage ist sich nicht zu schade, die einfachsten Aufgaben zu verrichten, die das Circusleben so mit sich bringt.

Man denke an den ganzen "Dreck" (hier nicht negativ gemeint), den die Arbeit im Stall verursacht, oder auch nur an so einfache Verrichtungen des Circusalltags, wie das tägliche Schleppen des Wassereimers vom Wasseranschluss hin zum Wohnwagen.

Überhaupt nicht abgehoben zu sein, sondern sich täglich konfrontiert zu sehen mit den elementaren Grundsätzen des Lebens, auch dies mag bezeichnend sein für die Menschen vom Circus, ob Spitzenverdiener oder letzter "Racklo" im Stall.

Ich sehe in Gedanken die Tierlehrerin "Miss Yvonne" vor mir, diese hochelegante Dame im schicken Husarenkostüm, wie sie, gerade aus der Manege gekommen, zu den Raubtierwagen ging, mit den Tieren sprach und dann selber mit anpackte, um den Dreck herauszukehren aus den Abteilen. Für keine Arbeit sich zu schade sein – eigentlich eine sympathische Eigenschaft des Circusmenschen...
Viele Grüße
Klaus
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Re: Gedanken zum Circus ...

Ungelesener Beitrag von Alexander Schoch » 01.12.2008, 14:06

Zirkus bietet etwas für die ganze Familie.Der Opa und der Enkel können eine Vorstellung besuchen und werden sich sicherlich amüsieren. Ob Intelektueller oder Hauptschüler beide Gruppen finden sicher etwas, das sie unterhält. Zirkus erfordert keine Vorkenntnisse.Jeder kann mit dem Gebotenen etwas anfangen. Wie sagte Dieter Farell einmal bei einer von ihm kommentierten Dresssurprobe: "Und wenn sie jetzt nach Hause gehen und versuchen ihrer Hauskatze so etwas beizubringen,sie werden sehen, wie schwer das ist". An diesem Abend versuchten sich sicherlich einige Hobbydresseure und erkannten die Leistung. Kinder spielen Zirkus, der Sportunterricht zeigt uns die Schwierigkeit eines Saltos.Jeder weiß was Artisten leisten müssen.Der Zirkus biete uns ein Fenster aus der hochtechnisierten Welt zu entkommen in die Welt der Fantasie, wo das Unmögliche real wird, ohne doppelten Boden.
Zirkus konserviert für uns Kindheitserlebnisse, die wir unseren eigenen Kinder weiter geben können.Als Kind sah ich bei Krone den Ventriloquisten Fred Roby, 20 Jahre später sah ich ihn ebenfalls bei Krone mit meinem Sohn. Er wirkte auf ihn wie damals auf mich.Beide hatten und haben wir Bauchreden geübt,beide mit geringen Erfolg.
Viele Nummer erinnern mich an Reisen, den Artisten irgendwo im Ausland gesehen. Am schönsten ist es Nummer von Bekannten und Freunden zu sehen. "Erinnerst du dich wie du vor 10 Jahren die Schwierigkeiten mit dieser Dresur oder jenem Trick hattest.
Und trotzdem ist jeder Zirkusbesuch etwas Neues. Das Unerwartete, das Unvorhersehebare, das Staunen, das immer wieder überrascht werden. Auch wenn man die Nummer schon x-mal gesehen hat.Man fiebert immer auf´ s Neue mit.
Saltovitale Alexander
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Re: Gedanken zum Circus ...

Ungelesener Beitrag von Admin » 01.08.2011, 10:16

Peter hat geschrieben: Circus ist was ganz eigenes und wer dort ein paar Schuhe durchgelaufen hat, kommt nie mehr davon los. ;) Genauso, wie es Schauspieler vom Theater sagen. Doch ich war beim Circus und beim Theater und kann sagen, dass der Circus noch tiefer bindet, jedenfalls bei mir. :)
Was ist es, das uns Private so tief verbindet mit dieser reisenden Welt?
Ist es das Nomadenhafte, die Showwelt oder das Ursprüngliche, was sich im ständigen Bewegen eines kleinen oder grossen Circus ausdrückt. Ist es der Hauch von Abenteuer oder was ist euer innerster Beweggrund und Motivation für die Begeisterung für die Circuswelt?
Mit circensischen Grüßen

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Re: Gedanken zum Circus ...

Ungelesener Beitrag von Hirsch » 05.07.2012, 19:40

Was ist es, das uns Private so tief verbindet mit dieser reisenden Welt?
Ist es das Nomadenhafte, die Showwelt oder das Ursprüngliche, was sich im ständigen Bewegen eines kleinen oder grossen Circus ausdrückt. Ist es der Hauch von Abenteuer oder was ist euer innerster Beweggrund und Motivation für die Begeisterung für die Circuswelt
Es wird das sein,dass wir es selber erlebt haben. Das Nomadenhafte weniger,die showwelt macht es aus.Wer steht nicht gerne im Rampenlicht. Man hört immer die Geschichte vom Lampenfieber.Der eine sagt Blödsinn,ich sage es ist wahr.
Ich musste zwar "nur Nebel" machen,aber zweimal am Tag ging mir der A.... Ist das Wasser heiss genug? ist der
Schlauch richtig fest? Das ist es nach meiner Meinung, was es ausmacht,und darum werde ich immer an Circus
denken und glauben
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Re: Gedanken zum Circus ...

Ungelesener Beitrag von Admin » 11.07.2012, 18:15

Hirsch hat geschrieben:Wer steht nicht gerne im Rampenlicht.
Das war mir nicht wichtig, habe ich eher gemieden.
War lieber "graue Eminenz, welche die Fäden im Stillen zog, im Hintergrund wirkte.
Aber die nomadenhafte Circusreise als Lebensgefühl hat mich lange begeistert. :D
Mit circensischen Grüßen

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Re: Gedanken zum Circus ...

Ungelesener Beitrag von Hirsch » 11.07.2012, 19:08

Das war mir nicht wichtig, habe ich eher gemieden.
War lieber "graue Eminenz, welche die Fäden im Stillen zog, im Hintergrund wirkte.
Aber die nomadenhafte Circusreise als Lebensgefühl hat mich lange begeistert.
Wie heisst es so schön der eine so,der andere so. Ist doch klasse, dass man verschiedene Ansichten
hat, was die ganze Sache so interresant macht.
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