Nichts ist unmöglich auf der Reise !

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Boris
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Nichts ist unmöglich auf der Reise !

Ungelesener Beitrag von Boris » 06.11.2012, 09:30

Auch in Norditalien hat es geregnet.... 8-)

Gestern musste sich der Circo DI PRAGA in Venezien aus dem Schlamm ziehen lassen. Ein Video gibts hier (hoffentlich auch in Deutschland "sehbar") zu sehen:

http://www.youtube.com/watch?feature=pl ... TjWu2AJwiU
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Re: Nichts ist unmöglich auf der Reise !

Ungelesener Beitrag von Admin » 06.11.2012, 11:28

Boris hat geschrieben:Ein Video gibts hier (hoffentlich auch in Deutschland "sehbar") zu sehen:

http://www.youtube.com/watch?feature=pl ... TjWu2AJwiU
Ja, das ist Circusalltag auf Wiesenplätzen. :)

Bodo Hölscher liebte es früher mit seiner Hannomag durch den Matsch zu pflügen. :mrgreen:
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Re: Nichts ist unmöglich auf der Reise !

Ungelesener Beitrag von Hirsch » 06.11.2012, 17:24

Schönes Video von der "Schlammschlacht". Leute ich kenne das damals bei Kistenfranz hatten wir manchmal das gleiche Problem. In Röttgen der halbe Circus in Deutschland die andere Hälfte in Belgien mein Camping stand im "Niemandsland"
eine Wiese- 2Tage Regen dass wir aus den Stiefeln nicht rauskamen-an den Staplern waren ja keine Stollenreifen dran,sondern ohne Profil. Lange Rede-- aus dem Platz haben wir ein Kartoffelfeld gemacht. "Onkel "Adolf hat irgendeinen Bauer aufgetrieben (Breinig lag ja um die "Ecke") der uns dann Stück für Stück da rausgezogen hat. Der Abbau dauerte ,wenn ich mich recht erinnere 7Std. Danach ist Franzi los und hat sich einen gr. Hanomag zum Gabelstapler umbauen lassen. Dann gabt's keine Probleme mehr mit "Schlammplätze". In der 78.Saison haben wir auch etliche Plätze verwüstet. Aber Spass hat's gemacht
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Re: Nichts ist unmöglich auf der Reise !

Ungelesener Beitrag von Admin » 06.11.2012, 18:02

In Konstanz sind die Container mal im nassen Boden versunken und mussten beim Abbau freigegraben werden, sonst hätten die Gabelstapler die Öffnungen zum Anheben nicht gefunden. :mrgreen:
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Re: Nichts ist unmöglich auf der Reise !

Ungelesener Beitrag von Hirsch » 06.11.2012, 18:08

Tja Peter --das sind die "kleinen Schmankerln" welche man auf Reise erlebt. Sowas kann sich ein "priv. garnicht
vorstellen. Es gibt doch den Spruch " geht nicht -gibt's nicht " Du hast doch auch bestimmt "unmögliche "Dinge
erlebt
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Re: Nichts ist unmöglich auf der Reise !

Ungelesener Beitrag von Admin » 06.11.2012, 19:26

Hirsch, ein tolles Thema, das ich von Italien abgetrennt habe. ;)

Da habe ich auch einiges auf Lager, bin nur gerade etwas in Eile.
Werde später was erzählen. :mrgreen:
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Re: Nichts ist unmöglich auf der Reise !

Ungelesener Beitrag von Hirsch » 06.11.2012, 20:35

Auf geht's wie heisst das Thema Nicht's ist unmöglich auf der Reise. Circus Willy Hagenbeck (fragt mich nicht welche Saison) in Wuppertal--das Zelt war "uralt" tausendmal mit Nadel und Faden genäht,mit Spezialkleber ein Flicken draufgesetzt.Morgens Aufbau Nachmittagsvorstellung lief gut-Abendvorstellung war fast zu Ende,als es einen Knall gab und eine Schnürung von unten bis oben "verreckte". Was blieb übrig--Harry(Kraftfahrer)wurde mit 4 Mann nach Altenhundem geschickt,um das Reservechapiteau zu holen. Der Rest an Leuten Stallmannschaft ,Zeltmannschaft,Bahnkolonne bauten ab. Es blieben nur die Masten und die Piste stehen. In der Zwischenzeit war das Zelt aus dem Winterquartier da,es wurde aufgebaut und dann durften wir schlafen gehen weil ja nachher wieder Vorstellung war. Nach der Abendvorstellung des 2.ten Tages kam ein Mann und lud uns alle zum fröhlichen Beisammensein ein. Es gab Kaffee Kuchen und andere Leckereien. Später habe ich erfahren,dass es irgendein Circusfreund sein musste,weil er soll andere Circusleute auch "geladen" haben.Am 3.ten Tag wurde dann der reguläre Abbau vollzogen. Was ich mit der Geschichte sagen will es ist nicht unmöglich innerhalb von 3 Tagen Dinge zu vollziehen welche sich ein "Aussenstehender" garnicht vorstellen kann
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Re: Nichts ist unmöglich auf der Reise !

Ungelesener Beitrag von Admin » 06.11.2012, 22:59

Mir unvergessen, als in den Siebzigerjahren ein rachsüchtiger Arbeiter alle Stile der Vorschlaghämmer kaputt schlug und wir vor dem Abbau keine Vorschlaghämmer hatten.
Da zog ich nachts los und klingelte einen Eisenwarenhändler aus dem Bett und brachte ihn dazu, mir seinen ganzen Vorrat an Stilen und Hämmern zu verkaufen. :mrgreen:
Früher ging das. Aber heute? Wo findet man den Geschäftsführer eines Baumarktes???
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Re: Nichts ist unmöglich auf der Reise !

Ungelesener Beitrag von Hirsch » 07.11.2012, 15:15

Hammerstiel schreibt man mit "ie" :oops: Trotzdem eine schöne Geschichte. Ich habe auch noch eine--Auch wieder bei Hagenbeck. Es gab damals noch keine Container für Stallmist und sonstigen "Abfall". Es wurde eben alles wie es kommt auf den Rondellstangenwagen (welcher während des Gastspiels dazu umfunktioniert wurde) der dann am Abbautag zur Müllkippe gefahren wurde.Auch die Restauration warf die leeren Fanta und Coladosen mit drauf,so dass auf dem Wagen "aller Mist" drauf war. Eines Tages kam Walter Rück (Oberrequsiteur) und meinte--Ich habe einen Bauern, der den Mist haben will. Und was wichtig war ,er würde noch "Kohle dafür abdrücken. Folgedessen wurde der "Grobmüll schnell auf einen anderen Wagen "verladen". Es blieben trotz allem gute 150 Büchsen im Mist versteckt. Walter ist mit hingefahren zum abladen.Als die Truppe wieder da war ,wurde er gefragt --hat der die Büchsen mit angenommen? Walter unter lautem Lachen--die hab ich dem mit untergemischt, Sc..ss egal ich hab die Kohle und weg,morgen gehn wir in die Kneipe. Was mit den Büchsen passierte ,war uns egal --abends war Abbau und wir waren weg. Anderen Tag haben wir uns das Bier schmecken lassen. Das war Walter Rück,ein Typ der "alles besorgen konnte" Ich habe ihn nie traurig gesehen, immer nur fröhlich,mit einem "Organisationstalent"vom feinsten.
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Re: Nichts ist unmöglich auf der Reise !

Ungelesener Beitrag von Admin » 07.11.2012, 19:20

Hirsch hat geschrieben:Hammerstiel schreibt man mit "ie" :oops: Trotzdem eine schöne Geschichte. Ich habe auch noch eine--Auch wieder bei Hagenbeck. Es gab damals noch keine Container für Stallmist und sonstigen "Abfall". Es wurde eben alles wie es kommt auf den Rondellstangenwagen (welcher während des Gastspiels dazu umfunktioniert wurde) der dann am Abbautag zur Müllkippe gefahren wurde.Auch die Restauration
Bist Du nach dem Circus Oberlehrer geworden? :roll:
Nach einem Punkt macht man übrigens eine Lehrzeile. ;)


Ich war 1975 einige Zeit Einkäufer bei Elfie Althoff-Jacobi in Österreich. Der Circus benötigte für eine Bärennummer, Küche und Stall grosse Mengen Brot.
Frau Direktor konnte grosszügig und dann wieder sehr sparsam sein. Für den Einkauf von Brot bekam ich anfangs einen sehr knappen Etat, mit dem die benötigten Mengen fast nicht zu beschaffen waren. So suchte ich einen Dorfbäcker und sagte diesem wieviele Laib Brot ich bräuchte zu dem knappen Geldbetrag: ”Backen Sie es so wie Sie es können, aber ich brauche diese Menge zu diesem Betrag.” Er machte dies und lieferte das Brot zum Circus. Zwei Laib davon kamen auch in die Direktionsküche und als diese angeschnitten wurden, stiess Elfi einen Schrei nach mir aus. Das Brot hatte innen grosse Luftblasen und somit war jede Scheibe voller Löcher. Als ich ihr erklärte, dass dies eben Brot zu diesem Preis sei, bekam ich darauf einen höher angepassten Etat. :mrgreen:
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Re: Nichts ist unmöglich auf der Reise !

Ungelesener Beitrag von Hirsch » 09.11.2012, 19:01

Winterquartier W. Hagenbeck (Jahr ? ) Hinter den Gebäuden waren die alten Schienen noch vorhanden mit den
"Löchern in denen früher die Asche aus den Loks geholt wurde. Wir "verrückte " kamen auf die Idee ein Feuer zu
machen. Also unten viel sehr viel Papier rein (war ja genug vorhanden von den alten Plakaten) ,da drauf einen
"kaputten" Reifen,damit 's schön qualmt und eine Büchse Startpilot damit es richtig "rummst". Streichholz drunter
und weggehen Eine Viertelstunde später war so eine schwarze Wolke über dem Gelände,dass die Feuerwehr nachfragte was da bei uns los wäre. Danach mussten wir mit Feuerlöscher löschen,dabei entstand eine "weisse"Wolke welche man über ganz Altenhundem sah. Wir verrückten hatten unseren Spass, über den wir noch Wochenlang lachen mussten. Eben ein verrückter Haufen
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Re: Nichts ist unmöglich auf der Reise !

Ungelesener Beitrag von Admin » 10.11.2012, 00:00

1971 war ich beim Circus Barum-Safari von Gerd Siemoneit. Damals gab es zwischen Freudenstadt im Schwarzwald und Landau in der Pfalz einen Reisetag. Der Zug fuhr diesmal nicht nachts, sondern am Tag und die Sonne schien wunderbar. Wir sassen auf den Loren vor unseren Wägen und becherten lustig, johlten vom fahrenden Zug hübschen Mädchen nach und genossen die warme Sommersonne. In einigen Bahnhöfen hielt der Zug und einige von uns spurteten los zu den Bahnhofskiosks. Wir deckten uns mit neuen Getränken ein. Kaum dass der Zug ein Geräusch machte, rannten wir zurück und hechteten auf die Loren. Einmal waren wir etwas spät daran und erreichten nur noch die letzten Loren des Zuges. Nun mussten wir uns unter den Wägen hindurch robben. Besonders heikel war das beim Toilettenwagen, der etwas leckte und bei jeder schauckelnden Bewegung etwas Kloake vom Fahrtwind verspritzt wurde. Da musste man am äußeren Rand sich durchhangeln, was nicht ganz ungefährlich war. Das war Abenteuer pur.
Wenn der Zug an einem Haltesignal stoppen musste, stelle Tony die leeren Bierdosen auf einen nahen Zaun und ballerte diese dann mit seinem Luftgewehr herab. So eine angetrunkene Circusmannschaft war schon besonderer Haufen!
In Landau brütete die Hitze und der Aufbau war mühsam. Der Alkohol musste nun herausgeschwitzt werden. Das war ein knochenzäher Aufbau und der kühle Abend die wahre Erholung.
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