Californischer National Circus (1965)
Verfasst: 05.07.2007, 20:50
Ferien beim Californischen National Circus
1965 gastierte in der Nähe von Ulm der Circus Carl Althoff, der sich damals Californischer National Circus nannte. Ein gigantisches Unternehmen mit einer grossen Eisbärengruppe, drei weiteren Raubtiernummern, 20 Elefanten, 150 Pferden, Exoten usw. Dort war ich öfters zu Besuch und erkämpfte mir von meinen Eltern, dass ich dort für knappe drei Wochen in den Sommerferien mitreisen durfte.
Mit den Raubtierdresseuren verstand ich mich besonders gut und so half ich bei der Pflege und Fütterung mit. Mit Vorsicht wurde mir alles gezeigt und erklärt. Erich Leuzinger erzählte mir vieles über die Tiger, Theo Hartmann über die Löwen, seine Frau “Miss Edda” über die Eis- und Kragenbären. Vom verkrüppelten Eisbärpfleger Siggi, der diese früher dressiert hatte und von seinen Tieren schlimm angefallen wurde, bekam ich warnende Worte über die ungeheuren Kräfte der Bären. Eines Tages erlebte ich es dann. Die beiden grössten Eisbären Eskimo und Nannuk begannen im Lauftunnel einen Streit und Eskimo schmierte Nannuk eine mit seiner Tatze. Nannuk flog nach hinten gegen den Tunnel, der mit Eisenankern am Boden befestigt war. Durch die Wucht hob sich ein Teil des Tunnels und zwei Eisenanker wurden dadurch aus dem Boden gezogen. Nur durch das Eingreifen von Siggi und Theo Hartmann konnte schlimmeres verhindert werden.
Damals waren auch zwei junge Mädchen bei dem Circus, die Eine hiess Christa Beule und diese fütterte den kleinen Elefanten Sufana mit der Flasche. Die Andere war Rosie Radnitz, heute unter Circusfreunden als Rosemarie Thevissen wohl bekannt. Unter den Artisten waren die Luftakrobaten “Duo Orlatos”, die bei völliger Dunkelheit in phosphoreszierenden Kostümen am Fangstuhl in der Circuskuppel sehr gewagte freie Sprünge und Saltos zeigten. Mit diesem Ehepaar Hübner sass ich gerne zusammen, ebenso mit der Trapezartistin Susan Saren, die mit ihrem Mann als Duo Tacomas eine Perchedarbietung auf indianisch zeigten. An einem Nachmittag rieten diese mir, ich solle doch erst mal was vernünftiges lernen und eine Lehre machen, dann könne ich immer noch zum Circus gehen. Dies sagten sie eindringlich und doch sehr liebevoll. Für diesen Rat bin ich denen heute noch dankbar und ich habe ihn befolgt!
In diesen drei Wochen und später bei vielen Wochenendbesuchen wirkte ich in allen Bereichen dieses Circus mit und ich war immer willkommen. Führte Pferde, Ponys, Esel und andere Tiere von den Waggons zum Circusplatz, da der Circus damals noch mit der Bahn reiste. Reinigte die Tiergehege, assistierte beim Einlassen der Raubtiere in den Zentralkäfig, baute diesen auf und ab. Half beim Auf- und Abbau des grossen Zeltes, der Stallzelte, bei jedem Wetter, kuppelte die Circuswägen an, .....
Dort, damals leckte ich das “Blut der Reise”, dort lief ich mein erstes Paar Schuhe durch und blieb in dem Bann der Reise, die mich nie mehr los liess.
Zunächst ging ich zurück zu den Eltern, nach der Schulzeit erlernte ich den Beruf des Tierpflegers und arbeitete zunächst an wissenschaftlichen Instituten. Dann 1971 kam das ersehnte Angebot und ich fand zum Circus Barum-Safari von Gerd Siemoneit.
1965 gastierte in der Nähe von Ulm der Circus Carl Althoff, der sich damals Californischer National Circus nannte. Ein gigantisches Unternehmen mit einer grossen Eisbärengruppe, drei weiteren Raubtiernummern, 20 Elefanten, 150 Pferden, Exoten usw. Dort war ich öfters zu Besuch und erkämpfte mir von meinen Eltern, dass ich dort für knappe drei Wochen in den Sommerferien mitreisen durfte.
Mit den Raubtierdresseuren verstand ich mich besonders gut und so half ich bei der Pflege und Fütterung mit. Mit Vorsicht wurde mir alles gezeigt und erklärt. Erich Leuzinger erzählte mir vieles über die Tiger, Theo Hartmann über die Löwen, seine Frau “Miss Edda” über die Eis- und Kragenbären. Vom verkrüppelten Eisbärpfleger Siggi, der diese früher dressiert hatte und von seinen Tieren schlimm angefallen wurde, bekam ich warnende Worte über die ungeheuren Kräfte der Bären. Eines Tages erlebte ich es dann. Die beiden grössten Eisbären Eskimo und Nannuk begannen im Lauftunnel einen Streit und Eskimo schmierte Nannuk eine mit seiner Tatze. Nannuk flog nach hinten gegen den Tunnel, der mit Eisenankern am Boden befestigt war. Durch die Wucht hob sich ein Teil des Tunnels und zwei Eisenanker wurden dadurch aus dem Boden gezogen. Nur durch das Eingreifen von Siggi und Theo Hartmann konnte schlimmeres verhindert werden.
Damals waren auch zwei junge Mädchen bei dem Circus, die Eine hiess Christa Beule und diese fütterte den kleinen Elefanten Sufana mit der Flasche. Die Andere war Rosie Radnitz, heute unter Circusfreunden als Rosemarie Thevissen wohl bekannt. Unter den Artisten waren die Luftakrobaten “Duo Orlatos”, die bei völliger Dunkelheit in phosphoreszierenden Kostümen am Fangstuhl in der Circuskuppel sehr gewagte freie Sprünge und Saltos zeigten. Mit diesem Ehepaar Hübner sass ich gerne zusammen, ebenso mit der Trapezartistin Susan Saren, die mit ihrem Mann als Duo Tacomas eine Perchedarbietung auf indianisch zeigten. An einem Nachmittag rieten diese mir, ich solle doch erst mal was vernünftiges lernen und eine Lehre machen, dann könne ich immer noch zum Circus gehen. Dies sagten sie eindringlich und doch sehr liebevoll. Für diesen Rat bin ich denen heute noch dankbar und ich habe ihn befolgt!
In diesen drei Wochen und später bei vielen Wochenendbesuchen wirkte ich in allen Bereichen dieses Circus mit und ich war immer willkommen. Führte Pferde, Ponys, Esel und andere Tiere von den Waggons zum Circusplatz, da der Circus damals noch mit der Bahn reiste. Reinigte die Tiergehege, assistierte beim Einlassen der Raubtiere in den Zentralkäfig, baute diesen auf und ab. Half beim Auf- und Abbau des grossen Zeltes, der Stallzelte, bei jedem Wetter, kuppelte die Circuswägen an, .....
Dort, damals leckte ich das “Blut der Reise”, dort lief ich mein erstes Paar Schuhe durch und blieb in dem Bann der Reise, die mich nie mehr los liess.
Zunächst ging ich zurück zu den Eltern, nach der Schulzeit erlernte ich den Beruf des Tierpflegers und arbeitete zunächst an wissenschaftlichen Instituten. Dann 1971 kam das ersehnte Angebot und ich fand zum Circus Barum-Safari von Gerd Siemoneit.