Schausteller in der Coronakrise
Verfasst: 17.04.2020, 23:41
Keine Volksfeste, keine Einnahmen bis September: Schausteller-Familie spricht von Totalschaden
Corona-Krise zur besten Volksfestzeit mit katastrophalen Folgen für die Inhaber von Fahrgeschäften: Wie die Familie Zinnecker aus Neumarkt-St. Veit mit den Absagen von Großveranstaltungen lebt.
Die Hoffnung bestand, dass zumindest im Juli die Saison, wenn auch verspätet, beginnen könnte. Doch mit derAbsage aller Großveranstaltungen bis zum 31. August, wurde den Schaustellern aus Neumarkt-St. Veit auch dieser letzte Strohhalm genommen: „Für uns ein Schlag ins Gesicht. Es ist der absolute Katastrophenfall eingetreten“, sagt Zinnecker. Von einem „Totalschaden“ spricht sein Sohn Freddy: „Die nehmen uns die Existenzgrundlage!“ Der 34-Jährige gibt zu, dass er sich mit der Absage von Großveranstaltungen deswegen so schwer tut, weil so weit nach vorne greift. Viereinhalb Monate. „Eine lange Zeitspanne. Das ist krass!“ Er hätte sich gewünscht, dass die Frist der totalen Absage kürzer gesetzt, gegebenenfalls nachjustiert und die Situation schließlich neu bewertet werde.
Ein Drittel wird die Krise nicht überstehen
Können die Zinneckers die Krisenzeit überstehen, eine Saison ohne Volksfest? Da hilft aktuell nur eine große Portion Zuversicht, wie sie Freddy Zinnecker verströmt. Er gibt zwar zu, dass ihm die Nachricht zum Verbot von Großveranstaltungen die Füße weggezogen habe. „Ich war den Tränen nahe!“ Er denke aber mittlerweile positiv, „mir bleibt ja nix anderes übrig!“ Man habe jetzt wenigstens einen Termin, an den man sich orientieren könne. Auf die Zeit nach dem 31. August lege er seinen Fokus. Und damit auch die Hoffnung, dass das Herbstfest in Rosenheim – eines der Höhepunkt im Schaustellerjahr – doch noch über die Bühne geht. Eröffnung wäre der 27. August. „Ob eine abgespeckte Version oder ein späterer Beginn. Hauptsache es kann stattfinden. Es ist unser Steckenpferd!“, sagt der 34-Jährige, der sich sicher ist, dass die Krise so manchem Schaustellerkollegen die Existenz kosten werde. „Wir sind noch relativ gut aufgestellt, können eine gewisse Zeit lang von unseren Rücklagen leben. Doch am Ende des Jahres wird es einige Kollegen nicht mehr geben“, befürchtet der Neumarkter. 5000 Schausteller gebe es deutschlandweit in der Branche. Ein Drittel werde die Krise nicht überstehen, schätzt Zinnecker – und das sei noch vorsichtig geschätzt. „Durchhalten“, sei das Gebot der Stunde. Damit es spätestens dann im nächsten Jahr wieder aus den Lautsprechern der „Leopardenspur“ klingt: „Einsteigen. Festhalten. Spaß haben. Die nächste Fahrt geht rückwärts!“ Und mit den Umsätzen dann hoffentlich wieder aufwärts.
Mehr unter: https://www.ovb-online.de/muehldorf/neu ... 55893.html
Corona-Krise zur besten Volksfestzeit mit katastrophalen Folgen für die Inhaber von Fahrgeschäften: Wie die Familie Zinnecker aus Neumarkt-St. Veit mit den Absagen von Großveranstaltungen lebt.
Die Hoffnung bestand, dass zumindest im Juli die Saison, wenn auch verspätet, beginnen könnte. Doch mit derAbsage aller Großveranstaltungen bis zum 31. August, wurde den Schaustellern aus Neumarkt-St. Veit auch dieser letzte Strohhalm genommen: „Für uns ein Schlag ins Gesicht. Es ist der absolute Katastrophenfall eingetreten“, sagt Zinnecker. Von einem „Totalschaden“ spricht sein Sohn Freddy: „Die nehmen uns die Existenzgrundlage!“ Der 34-Jährige gibt zu, dass er sich mit der Absage von Großveranstaltungen deswegen so schwer tut, weil so weit nach vorne greift. Viereinhalb Monate. „Eine lange Zeitspanne. Das ist krass!“ Er hätte sich gewünscht, dass die Frist der totalen Absage kürzer gesetzt, gegebenenfalls nachjustiert und die Situation schließlich neu bewertet werde.
Ein Drittel wird die Krise nicht überstehen
Können die Zinneckers die Krisenzeit überstehen, eine Saison ohne Volksfest? Da hilft aktuell nur eine große Portion Zuversicht, wie sie Freddy Zinnecker verströmt. Er gibt zwar zu, dass ihm die Nachricht zum Verbot von Großveranstaltungen die Füße weggezogen habe. „Ich war den Tränen nahe!“ Er denke aber mittlerweile positiv, „mir bleibt ja nix anderes übrig!“ Man habe jetzt wenigstens einen Termin, an den man sich orientieren könne. Auf die Zeit nach dem 31. August lege er seinen Fokus. Und damit auch die Hoffnung, dass das Herbstfest in Rosenheim – eines der Höhepunkt im Schaustellerjahr – doch noch über die Bühne geht. Eröffnung wäre der 27. August. „Ob eine abgespeckte Version oder ein späterer Beginn. Hauptsache es kann stattfinden. Es ist unser Steckenpferd!“, sagt der 34-Jährige, der sich sicher ist, dass die Krise so manchem Schaustellerkollegen die Existenz kosten werde. „Wir sind noch relativ gut aufgestellt, können eine gewisse Zeit lang von unseren Rücklagen leben. Doch am Ende des Jahres wird es einige Kollegen nicht mehr geben“, befürchtet der Neumarkter. 5000 Schausteller gebe es deutschlandweit in der Branche. Ein Drittel werde die Krise nicht überstehen, schätzt Zinnecker – und das sei noch vorsichtig geschätzt. „Durchhalten“, sei das Gebot der Stunde. Damit es spätestens dann im nächsten Jahr wieder aus den Lautsprechern der „Leopardenspur“ klingt: „Einsteigen. Festhalten. Spaß haben. Die nächste Fahrt geht rückwärts!“ Und mit den Umsätzen dann hoffentlich wieder aufwärts.
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