«Die Gründung des Monti war ein Bauchentscheid»
Johannes Muntwylers Betrieb, der Zirkus Monti, gastiert derzeit auf der Berner Allmend. Ohne Tiere - aber mit viel Atmosphäre.
Der Direktor steht in Galauniform am Zelteingang und nickt den hereinströmenden Gästen zu. Hier und da schüttelt er eine Hand. Nach der Vorstellung steht er im Buffetzelt für einen Schwatz bereit. Die Kinder blicken scheu und staunen. Viel mehr sehen die Gäste des Zirkus Monti nicht von Johannes Muntwyler. Denn seit zwei Jahren tritt der 52-Jährige nicht mehr in der Manege auf. Muntwyler arbeitet im Hintergrund und ist doch der wichtigste Mann im Zirkus. Nun kommt er in Jeans und blauem Polopulli in den Wagen Nummer 1, das Sitzungszimmer. «Das ist unser ältester Wagen», erzählt Muntwyler. Sein Vater habe ihn bei der Zirkusgründung von einem Schausteller gekauft. «Es war eine wilde Zeit.»
Die Clownfamilie Muntwyler
Johannes Muntwyler war damals 20 Jahre alt und Jongleur beim Zirkus Olympia. Sein Vater, ein Lehrer aus dem aargauischen Wohlen, hatte ihn mit seiner Begeisterung für den Zirkus angesteckt. Die Familie Muntwyler war während dreier Jahre im Zirkus Olympia als Clownfamilie aufgetreten. «Die Gründung des Monti war ein Bauchentscheid, nachdem ein anderes Projekt gescheitert war», erzählt Muntwyler. Die Familie habe nur sehr wenig über das Zirkusmachen gewusst. Als das Monti-Zelt wenige Wochen vor der Premiere aus Italien geliefert wurde, gab es keine Aufbauanleitung dazu. «Es war ein Albtraum», sagt Muntwyler heute und lacht. Der Vater organisierte eine Tournee mit beinahe 100 Gastspielen. «Ich weiss nicht, wie er das geschafft hat.» Die Mutter stellte Artisten an und nähte Kostüme, Johannes kümmerte sich um die Fahrzeuge.
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http://www.derbund.ch/bern/stadt/die-gr ... y/13436982
Anmerkung: Ich kann mich an seinen quirrligen Vater noch gut erinnern, mochte ihn gut. Ohne ihn wäre der MONTI nicht entstanden.
Das war von Anfang an ein Ausnahmecircus und wurde in den Anfangsjahren von der Circusbranche belächelt und nicht ernst genommen.
Da er von vielen Personengruppen aus Wohlen und anderen Schweizer Stätten unterstützt wurde, kam dann auch teilweise gehässiger Neid dazu.
Guido Muntwyler hat sich davon nicht irritieren lassen und mit viel Herzblut weitergemacht.