FLIC FLAC in Bielefeld 2023/24

[Circusworld]

„FlicFlac ist chaotisch, actionreich und innovativ“
Hans-Paul Kaschinski ist Veranstalter des Circus FlicFlac (Start: 19.12.). Ein Interview über die Herausforderungen, eine Show auf die Beine zu stellen.

Herr Kaschinski, wie kamen Sie zum FlicFlac, wie war Ihr Weg?

HANS-PAUL KASCHINSKI: Ich lebe schon seit fast 50 Jahren in Melle und bin dort irgendwann Mitte der 1980er Jahre zufällig an ein Zirkuszelt geraten. Das habe ich ein paar Mal an verschiedene Projekte verliehen, und so bin ich in die Zirkus-Szene reingekommen. Zunächst war es so eine Art Varieté, mit dem wir in Hamburg, Münster und Bremen aufgetreten sind. Darüber kam ich in Kontakt mit einem Konzertveranstalter, der uns für die Tournee von André Hellers Chinesischem Nationalzirkus gebucht hat. Ich war dann von 1989 bis 1995 mit ihnen auf Tour und habe die Logistik gemacht, mit meinen Zelten und meinen Leuten. Danach habe ich auch mit anderen Zirkusgrößen zusammengearbeitet, unter anderem mit Roncalli, und in diesen Jahren bin ich immer mal wieder über den Zirkus FlicFlac gestolpert – die Zirkusszene ist ja ziemlich überschaubar. Dazu kam, dass meine Lebensgefährtin Theaterpädagogin ist und mit FlicFlac mal ein halbes Jahr gereist ist. So kamen wir näher in Kontakt.

FlicFlac bedeutet immer Risiko. Sind Sie persönlich ein Mensch, der das Risiko liebt?

Mein Sternzeichen ist Schütze, die sind ja immer sehr risikofreudig. Wir nehmen jede Aufgabe an und ziehen sie durch. Es gibt bestimmt nicht viele Leute, die wie ich mit 71 Jahren sagen: Okay, das mache ich jetzt noch. Die meisten Leute in meinem Alter freuen sich schon seit sechs Jahren, dass sie in Rente sind und haben vorher zehn Jahre immer nur davon gesprochen, dass sie bald in Rente gehen. Da drehen sich meine Fußnägel um. Mein Lebensmotto ist schon seit Jahrzehnten: Turne bis zur Urne.

Wie würden Sie FlicFlac definieren?

Chaotisch, actionreich und innovativ, was die Zirkusszene betrifft. Nach 30 Jahren immer noch jung, so würde ich FlicFlac beschreiben.

Wie entsteht so ein FlicFlac-Programm?

Indem sich Leute aus der ganzen Welt bei FlicFlac bewerben und vorstellen, was sie machen. Und dann sucht man aus und überlegt, was man in welcher Stadt macht. FlicFlac gibt es ja in insgesamt sechs Städten und wir versuchen jedes Jahr, irgendwelche Neuheiten zu finden, aber das ist gar nicht so einfach. Was FlicFlac ausmacht, ist, dass jede Show einen eigenen Stempel aufgedrückt bekommt, durch Choreografie, Musik und Kostüme. Wir haben zum Beispiel in diesem Jahr erstmalig in Deutschland eine Trapez-Gruppe aus Argentinien, das sind ganz typische Zirkusleute, mit Kostümen schön mit Strass und schön bunt. Das ist natürlich genau das, was FlicFlac nicht will. Das heißt also, die bekommen von uns erstmal alle andere Kostüme und auch die Musik wird eine andere sein. Bei uns ist es ja wie gesagt immer sehr laut und rockig. Wir haben eine Regisseurin, die das Programm zusammenstellt. Bei der Show in Bielefeld wird es ordentlich viel Feuer geben, aber mehr will ich nicht verraten.

Welche Sprache wird denn bei FlicFlac gesprochen, wie verständigt man sich?

In Bielefeld sind wir 59 Artisten aus zehn Nationen. Gesprochen wird ein Mix aus allen möglichen Sprachen, ein bisschen von allem.

Mehr unter: https://www.nw.de/nachrichten/kultur/ku ... vativ.html

[Circusworld]

Insgesamt 48.000 Besucher haben sich über die Weihnachtszeit eine der Flic Flac-Vorstellungen an der Radrennbahn angeschaut. Dafür bedankt sich das Circus-Team nun in einer Mitteilung. In 38 Vorstellungen hätten die Artisten beim Bielefelder Publikum für Begeisterung gesorgt, heißt es.

Quelle: https://www.radiobielefeld.de/nachricht ... efeld.html