Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

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Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Admin » 16.09.2008, 13:10

Hallo,

mit dem vorläufigen Ende des Circus Barum unter dem Direktor Gerd Siemoneit, dem voraussichtlichen Ende des Circus Fliegenpilz, den Gerüchten um den Verkauf des Circus Busch-Roland durch Oliver Geier an einen anderen Interessenten, der Pause/Ende des Circus Paul Busch unter Henry Spindler, dem zuerwartenden Ende des OENC Louis Knie unter Rolf Krames mangels wirtschaftlichem Erfolg, dem schwierigen Saisonverlauf des Circus Herkules unter Oliver Häberle und anderen wackligen Unternehmen muss man sich die Frage stellen, was da derzeit in unserer deutschen Circuslandschaft sich abspielt und wohin sich diese in absehbarer Zeit verändert?

Es deutet sich einer der grössten Umbrüche an, den man auch mit einem Circussterben vergleichen kann, so wie dies immer wieder mal in der Geschichte stattgefunden hat.
Wohin verändert sich die deutsche Circuslandschaft und wie werden dies andere Unternehmen meistern ?

Bei Voyage und West-Probst wird dies mit wenigen Fremdnummern und sehr viel Eigenleistung während der Saison gelöst. Auch bei Uni-Renz macht der Direktor selber viel und spart dadurch Fremdkosten.

Mutige Lichtblicke bieten Charles Knie unter Sascha Melnjak, FlicFlac, Roncalli und der Gigant Krone. Aber auch diese Unternehmen können schnell in eine Krise geraten, wenn Besucher ausbleiben, der Kostendruck weiter ansteigt oder die Schikanen durch Tierrechtler die Tierhaltung verteuern. Nur wer gute Kapitalreserven hat, kann Flauten dazwischen längere Zeit überbrücken.

Wie schätzt ihr die derzeitige Situation und Entwicklung ein? :roll:
Mit circensischen Grüßen

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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Fax » 16.09.2008, 14:48

Also, ich bin keine Unke ! "Circus Pleiten" gab es zwischendurch immer mal wieder. Ganz schlimm waren auch die 60-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Man sprach da auch vom "Circussterben". Damals machte auch ein Varietee nach dem andern zu, ausser Hansa-Theater in Hamburg. Aber ich sehe im Moment leider die Zukunft als alles andere als rosig. Die Kosten sind enorm gestiegen, die Auflagen werden immer schlimmer, Plätze muss man z.T. einklagen, die Behörden werden auch immer mehr das Gegenteil von cooperativ, die Schikanen, nicht nur der "Tierrechtsterroristen" nehmen immer mehr zu, dann wird die Webung erschwert etc. etc. Dazu kommt natürlich auch die mangelnde Solidarität unter den Unternehmen. Auch ist das Unterhaltungsangebot enorm gestiegen: Fernsehen, Video, Internet und sonst noch massenhaft andere Veranstaltungen usw. Barum ist ein Fall für sich, über den ich mich in keinster Weise auslassen will. Krone ist wegen des Kapitals, das dahintersteht ein Sonderfall. Über Roncalli (ebenfalls ein Sonderfall) möchte ich mich hier auch nicht äusseren. Die Zeiten haben sich enorm geändert, was leider manche nicht begreifen können. Aber auch die Schausteller haben es enorm schwerer, vor allem die großen. Nun, in anderen Branchen gibt es ähnliche Dillemas.
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von benedikt » 16.09.2008, 16:11

Für einen jungen Circusfreund ist es natürlich schwer einige Große seiner Tage vieleicht nicht mehr zu sehen. Barum mit seiner 3-Jahre-Rotation hat natürlich (zumindest für mich) viel für die heutige Begeisterung beigetragen, meinen erster Fliegenpilz-Besuch bleibt meine schönste Circus-Erinnerung.

Das die heutigen Zeiten alles andere als rosig sind ist klar. Und das diese Zeiten Veränderungen mit sich bringen ist aus ökonomischen Überlegungen eindeutig. Große Unternehmen haben es aufgrund der höheren Kosten eindeutig schwerer.
Wie diese Kosten entstehen ist nebensächlich.

Dennoch - meiner Meinung nach - ist die jetzige Situation nicht die schlechteste für die Zukunft. Ich denke, es wird zu einer Gesundschrumpfung des Marktes kommen. Dies ist zwar hart für die Betroffenen, dennoch wird sich die Situation der anderen "überlebenden" Teilnehmer wieder verbessern.
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Klaus
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Klaus » 16.09.2008, 16:52

Es hat solche geballten Krisenzeiten im Circusgewerbe natürlich auch früher gegeben. Erinnert sei an die 50er Jahre und auch an die 60er Jahre. Während der 50er Jahre schlossen in kurzen Abständen die Unternehmen Carl Hagenbeck (der große Circus vom Stellinger Tierpark), Gebr. Belli (damals zeitweise ein sehr großer Circus), Apollo (Dir. Wacker), Willi Holzmüller (damals ebenfalls von beachtlicher Größe), Harry Barlay. Während der 60er Jahre Adolf Fischer, Gustav Brumbach, Kreiser-Barum und dann vor allem: Adolf Althoff, Williams und der Rennbahn-Circus Franz Althoff.

Man muss allerdings dagegenhalten, dass damals zur gleichen Zeit andere Unternehmen sehr gutes Geld machten und richtig aufblühten. Denken wir an Mey-Sarrasani, der während der 60er Jahre sehr gute Saisons hatte, sich das Sägewerk in Mörlenbach zulegte usw. Oder an Carl Althoff, der machte offenbar durchweg sehr gute Geschäfte damals und kaufte fortlaufend eine Unmenge Material und neue Tiere dazu. Und nicht zu vergessen natürlich Gerd Siemoneit-Barum, der während der 70er Jahre stets mit neuem und schönerem Material in die Saison hinausfuhr.

1968 las man in den Zeitungen einen Satz, der jetzt im Zusammenhang mit Barum wieder auftaucht. Damals hieß es nämlich (genauso wie jetzt bei Barum): "Im Circus Althoff gingen die Lichter aus". Gemeint war damals der Rennbahn-Circus Franz Althoff. Während aber im Circus Franz Althoff die Lichter ausgingen, stand ein anderer schon in den Startlöchern, um zwei Jahre später rauszufahren: Gerd Siemoneit mit seinem Circus Safari.

Vielleicht ist es jetzt ganz ähnlich. Sollte Barum wirklich aufhören, ist ja doch auch ein junger Circusenthusiast offenbar mit viel Erfolg unterwegs – ich meine Sascha Melnjak mit seinem Zirkus Charles Knie. Irgendwie geht es immer weiter. Denn eines ist klar: Vom "sterbenden Circus" hat man in Deutschland schon zur Kaiserzeit gesprochen, als die prächtigen Circusbauten eines Renz oder Schumann sich nicht mehr rentierten. Ebenso auch später während der Wirtschaftsrezession, als die riesigen Zeltcircusse von Gleich, Kapitän Alfred Schneider, Strassburger, Kludsky, Kreiser-Barum (!!!) aus wirtschaftlichen Gründen fallieren mussten.

Was für die heutige Zeit natürlich Sorge macht, sind die umfassenden Umbrüche im sozialen Leben und im Unterhaltungswesen, das gab es vermutlich so massiv in keiner anderen Zeit. Allein die Veränderungen, die vom Internet ausgelöst werden. Davon ist natürlich nicht allein der Circus betroffen, sondern auch alle anderen Formen herkömmlicher Unterhaltung, sei es Theater, Operette, Oper und Konzert. Man sollte nun aber nicht meinen – nach meiner Ansicht – , dass es hier nur dem klassischen Circus an den Kragen geht. Zeitgeist-Erscheinungen wie der Cirque du Soleil werden vermutlich viel schneller überlebt sein als wir heute ahnen. Gewisse Abnutzungserscheinungen sind dort jetzt schon zu beobachten. Und die Gastspiele dieser alternativen Circusformen in unserem Lande waren so erfolgreich nicht in diesem Jahr...
Viele Grüße
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Roland » 16.09.2008, 17:01

Was aus meiner Sicht heutzutage noch hinzukommt ist die "Verramschung" des Produktes Circus an sich. Da werden massenhaft Freikarten oder 5-Euro-Karten verteilt und so die Einstellung der Besucher dem Circus gegenüber verändert. Man hat zwar kurzfristig volles Haus und bei einem mittelgroßen Unternehmen sind die Kosten wahrscheinlich durch Zuhilfenahme der Restauration gedeckt. Ein größeres Unternehmen mit überwiegend engagierten Artisten und hohen Tageskosten kann davon aber nicht leben. Da der Konsument aber an die Frei- oder Billigkarten gewöhnt ist, ist er auch nicht bereit einen höheren Eintrittspreis für das Produkt Circus zu zahlen.
Der normale Konsument, also die Familie mit Kindern, kann auch kaum unterscheiden zwischen einem hochbezahlten "Topjongleur", der schon im Lido in Paris gearbeitet hat und der "Drittnummer" einer tschechischen Artistenfamilie. Das Niveau des Circus wird also insgesamt sinken, da ein Unternehmen mit 5-Euro-Karten oder Freikarten dauerhaft gar kein "Top-Programm" halten kann. Aber wahrscheinlich wird das außer den Circusfreunden gar keiner merken...
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Klaus » 16.09.2008, 17:26

Um nochmals kurz auf die eingangs gestellte Frage einzugehen: Die deutsche Circuslandschaft verändert sich bereits seit 50 Jahren beständig; diese Veränderungen sind ein langfristiger Prozess. Sie beruhen darauf, dass das Potential an Circusbesuchern natürlich heute weit geringer ist als in früherer Zeit, und zwar als Folge eines viel breiter gefächerten Unterhaltungsangebotes und veränderter Freizeitgewohnheiten.

Dies wiederum hatte zur Folge, dass die Großunternehmen sich im allgemeinen – klammern wir Krone mal aus – nach und nach kleinere Spielzelte zulegten, während gleichzeitig die Familienunternehmen zahlenmäßig nicht nur zunahmen, sondern aufgrund ihrer günstigen Kostenstruktur (Verzicht auf engagierte Darbietungen) "wachsen" konnten und sich größere Zelte anschafften.

Salopp gesagt: die Großen wurden weniger und dabei kleiner, die Kleinen wurden mehr und dabei größer.
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Marco » 16.09.2008, 18:37

"Quo vadis deutscher Circus?"
Eine sehr interessantes Diskussionsthema.
Kann Klaus nur beipflichten. Obwohl ich nicht ueber seine circensische Erfahrung verfuege denke ich er hat sehr gute Punkte angebracht.
Christel Sembach-Krone hat dazu einmal gemeint wenn ein Autohersteller zu macht spricht auch niemand vom Ende der Autoindustrie, aber sobald ein Circus zu macht wird vom Circussterben gesprochen.
Sicherlich erleben wir gerade eine Anspitzung der wirtschaftlichen Lage, halte aber eine pessimistische Einstellung fuer fehl am Platz. Jede Situation birgt Gewinner und Verlierer.
Dass eines meiner Lieblingsunternehmen nun leider eingestellt wird ist sehr bedauerlich, aber bedeutet noch lange nicht das Aus oder eine Umorientierung des Kulturguts Circus.
Wie allseits bekannt ist interessiere ich mich sehr fuer den Circus Williams, also ein Unternehmen welches 1968 mehr oder weniger ueberraschend den Reisebetrieb eingestellt hat. Durch die jetzige Entwicklung verstehe ich erst jetzt wie es damaligen Circusfreunden ergangen sein muss als die Nachricht bekannt wurde. Kann nur alle Mitleser auffordern fleissig Fotos zu machen so dass wenigstens die Erinnerung an dieses grossartige Unternehmen erhalten bleibt und zukuenftige Generationen von Modellbauern nicht dieselben Probleme haben wie ich ;-).
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Klaus » 16.09.2008, 18:58

Marco hat schon recht: als seinerzeit – vor nunmehr 40 Jahren – die Gerüchte durchsickerten, die Circusse Williams und Franz Althoff würden aufhören, brach für mich (und für manch anderen Circusfreund) eine Welt zusammen. Gerade diese Unternehmen waren es, denen ich zu großen Teilen meine Liebe zum Circus verdankte. Zum Glück gab es dann einen Circus Carl Althoff, der offensichtlich emporstrebte und der uns einfach moderner erschien als jene "Riesen", die ihre großen Zelte nicht mehr richtig voll bekamen. Und es gab ja auch das Siemoneit-Unternehmen, das von Jahr zu Jahr schöner wurde.

Man fand dann also irgendwie Ersatz für das, was verloren gegangen war (wobei man zunächst auch nicht wusste, ob sie nicht doch noch mal auf die Reise gehen würden — Circus Williams oder Circus Franz Althoff). Heute sind wir schlauer.
Viele Grüße
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Admin » 17.09.2008, 00:36

Klaus hat geschrieben: Vielleicht ist es jetzt ganz ähnlich. Sollte Barum wirklich aufhören, ist ja doch auch ein junger Circusenthusiast offenbar mit viel Erfolg unterwegs – ich meine Sascha Melnjak mit seinem Zirkus Charles Knie.
Ich habe gestern mit Sascha darüber gesprochen und er versteht nicht, warum es die anderen nicht schaffen mit Gewinn zu reisen. Er meint, dass wenn ein gutes Management und Fleiss vorhanden ist, eigentlich nichts schief gehen kann.
In Freiburg hatte er einen Spitzenbesuch, in Haslach im Kinzigtal mehr Besucher als das Städtchen Einwohner hat. Er macht es im Grunde allen vor und Sigrid Redenius meinte, dass Sie nun den Unterschied zwischen einem Direktor in der Manege und einem Kaufmann kennt. Denn sie hat das Büro bereits bei Charles Knie geleitet und nun bei Sascha Melnjak.
Ich glaube, hier liegt die Wurzel des Problems, denn die Zukunft des Circus entscheidet sich nur zum Teil in der Manege, viel mehr im unsichtbaren Teil fähiger und fleissiger Mitarbeiter.
Mit circensischen Grüßen

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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Reinhard » 17.09.2008, 11:43

Peter in bin vollkommen Deiner Meinung. Vielen fehlt es oft an der richtigen Vermarktung des Produktes Circus. Leider scheuen sich viele für die Vermarktung des Circus Profis einzustellen. Jedoch müßten manche Direktoren dann auch etwas von Ihrer Macht abgeben, dass fällt vielen besonders schwer. Gute Leute bringen wenig, wenn man diese ihre Arbeit nicht machen läßt, sondern sich überall einmischt.
Dafür gibt es genügend Beispiele. Wie zum Beispiel Louis Knie sen. ein hervorragender Circus Mann mit spitzen Programmen. Aber leider ein schlechter Kaufmann.

Gruss

Reinhard
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Admin » 17.09.2008, 11:46

Reinhard hat geschrieben:Jedoch müßten manche Direktoren dann auch etwas von Ihrer Macht abgeben, dass fällt vielen besonders schwer. Gute Leute bringen wenig, wenn man diese ihre Arbeit nicht machen läßt, sondern sich überall einmischt.
Sascha ist der selbst aktive Motor eines guten Teams. Sehr fleissig und als Vorbild motivierend. :D
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Reinhard » 17.09.2008, 13:11

Das Sascha der aktive Motor bei Charles Knie ist, ist mir klar. Als er in Frankfurt war, hatte ich ein längeres Gespräch mit ihm. Ich kann nur positives sagen. Sascha ist ein sehr symatischer Circusmann der genau weiß was er will. Das wichtige dabei, er versteht dies dann auch in Erfolg umzusetzen.

Gruß
Reinhard
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Fax » 17.09.2008, 14:46

Als damals die Nachricht kam, dass Sacha als "Charles Knie" selbst auf Reisen geht, haben ihm die "Alteingesessenen" sehr wenig Chancen gegeben. Ich behauptete damals: Ihr werdet Euch wundern, denn der Kerl ist sehr fähig ! Wie man sieht, hatte ich mal wieder Recht. Aber vergesst eines nicht: Sascha ist in erster Linie Geschäftsmann. Dann ist er noch jung und unverbraucht. Er ist auch nicht faul. Ich freue mich , dass es bei ihm so gut läuft, so wie ich mich über jeden freue, wenn es bei ihm gut läuft. Etwas Glück gehört natürlich auch dazu !!! Wie das Ganze mal in 10 oder 20 Jahren aussehen wird, ist natürlich eine andere Frage. Aber wer kann schon in die Zukunft sehen ?
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Admin » 17.09.2008, 17:22

Fax hat geschrieben:Als damals die Nachricht kam, dass Sacha als "Charles Knie" selbst auf Reisen geht, haben ihm die "Alteingesessenen" sehr wenig Chancen gegeben. Ich behauptete damals: Ihr werdet Euch wundern, denn der Kerl ist sehr fähig ! Wie man sieht, hatte ich mal wieder Recht.
Musst Du immer "Recht" haben ?? :roll: :mrgreen:

Es stimmt, da haben ihm einige nur wenige Monate gegeben und ich habe denen auch gesagt, dass sie sich da gewaltig verschätzen. ;)
Gestern fragte ich Sascha, ob er ein "Sonntagskind" sei ;) , da er bisher alles was er anpackte zum Erfolg geführt hat. :D

Was ist eigentlich mit MANEGE los ? Wie ich hörte hat dieser Weiden und Kulmbach abgesagt und dessen Website ist nicht mehr aktuell ?
Mit circensischen Grüßen

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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Fax » 17.09.2008, 18:38

Peter hat geschrieben: Musst Du immer "Recht" haben ?? :roll: :mrgreen:
Nein, muss ich nicht ! :) Aber in den allermeisten fällen habe ich (leider !) Recht, obwohl ich zugebe, dass auch ich mich täuschen kann und nicht immer Recht habe. Aber, wenn ich mich mal getäuscht habe oder Unrecht hatte, habe ich das genauso "laut" zugegeben ! Jawoll ja ! ;)
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Ingo Böckmann » 21.09.2008, 10:46

Ich sehe das auch wie Benedikt! Ich habe Angst um jeden einzelnen Circus,aber nicht um "den"Circus ! Zumindest solange dieses Freizeitvergnügen noch bezahlbar bleibt,werden die Leute weiterhin in den Circus gehen.Natürlich Schade,wenn einer aufhört,aber dann verteilen sich die Zuschauerhalt mehr auf die Anderen . . .
mit freundlichen Grüßen Ingo
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Wolfgang A. » 29.09.2008, 07:25

Ich möchte zu diesem Thema folgende Zeilen zitieren :

Das ist die bunte Circuswelt.
Die Welt für Groß und Klein.
Wenn einen sie gefangen hält,
den lässt sie nicht mehr frei.
Solange noch am Himmelszelt,
viel tausend Sterne stehn,
wird unsere bunte Circuswelt
bestimmt nicht untergehn.

Dieses Kurzgedicht befindet auf der Rückseite des Programmheftes 1988 vom Circus Probst.
Ich denke mal die letzten vier Zeilen sagen alles aus. :!:
Gruß Wolfgang A.

Wer einmal den Sägemehl-Staub der Manege im Hosenumschlag hatte, den lässt der Circus nicht mehr los.
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Klaus » 29.09.2008, 09:01

Dies ist ein alter Vers, den man schon während der 50er Jahre im Programmheft des Circus Collien lesen konnte.
Er beginnt eigentlich richtig (und vom Reim her besser) folgendermaßen:

Dies ist die Welt im Circuszelt,
die Welt für Klein und Groß.
Wen einmal sie in Atem hält,
den lässt sie nie mehr los...
Viele Grüße
Klaus
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Klaus » 29.09.2008, 09:04

bzw. die dritte Zeile:

Wen einmal sie gefangen hält,
den lässt sie nie mehr los... usw.
Viele Grüße
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Admin » 02.01.2010, 15:32

Auch dieses Thema ist nach wie vor aktuell.

Inzwischen gibt es auch den Circus Fliegenpilz nicht mehr. 2009 nochmal ein Versuch, der aber auch wieder kläglich scheiterte.
2010 geht Busch-Roland nicht mehr auf Tournee, will nur noch Weihnachtscircus veranstalten.
Selbst bei einigen mittleren Unternehmen gibt es Überlegungen einzustellen oder etwas anderes zu versuchen.
Teilweise gibt es Abspaltungen in zu gross gewordenen Familien und daher weitere neue kleinere Familiencircusse.

Daneben beweisen zwei Handvoll grosser Unternehmen, dass man mit Qualität nachwievor bestehen kann.

Die noch nicht wirklich verdaute Wirtschaftskrise wird den Geldbeutel der Besucher enger werden lassen und das wird man auch an den Circuskassen spüren.
Welche Unternehmen werden 2010 gut laufen und welche auf der Strecke bleiben ??
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Boris » 13.05.2010, 13:04

Also, die Veränderungen in der deutschen Circuslandschaft geben mir schon zu denken.

Ich denke da zum Beispiel an FLIC FLAC oder an die gescheiterte Deutschland-Tournee von ALBERTO ALTHOFF.

Oder ein Beispiel anhand der Stadt Lörrach (rund 50'000) Einwohner bei mir um die Ecke. Da konnte ich früher
grosse Circusse wie SARRASANI, BARUM, BUSCH-ROLAND, LOUIS KNIE und ALTHOFF besuchen.
Die letzten Jahre kamen dann noch CHARLES KNIE, PROBST, VOYAGE, FLIEGENPILZ, BIG AFRIKA, CROCOFANT, LAMPERTI
und natürlich der LOERRACHER WEIHNACHTSCIRCUS. Und dieses Jahr? Seit dem Weihnachtscircus gabs kein
Gastspiel mehr. Vielleicht nur Zufall, läuft die Stadt nicht oder liegt es am Weihnachtscircus? Ich weiss es nicht,
gibt mir aber zu denken.

Grüsse aus Riehen/Basel

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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Admin » 13.05.2010, 14:20

boris jaeggi hat geschrieben:Also, die Veränderungen in der deutschen Circuslandschaft geben mir schon zu denken.

Ich denke da zum Beispiel an FLIC FLAC oder an die gescheiterte Deutschland-Tournee von ALBERTO ALTHOFF.
Also bei Alberto Althoff wurden von Anfang an zu viele Fehler gemacht, in der Werbung, Auswahl der Städte, Pressearbeit, usw.
Diesen Fehler machen leider zuviele und daher gibt es diese Turbulenzen und gescheiterten Tourneen. Insofern da "hausgemacht"!

Bezüglich FLIC FLAC ist es ähnlich wie bei BARUM. Ein entnervter Direktor mit privaten Problemen und ungeklärter Nachfolge.
Lieber aufhören, wenn noch genug Kapital da ist und damit ohne Gesichtsverlust etwas beenden.
Auf jedenfall klüger, als abwarten bis etwas scheitert.
Wobei im Falle von Benno Kastein kaum einer begreift, was da nun wirklich in ihm abläuft. Er scheint "leergebrannt" zu sein und braucht eine Pause. Vielleicht packt er nach einem gewissen Abstand es nochmal neu an?
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Boris » 13.05.2010, 17:35

Peter hat geschrieben: Wobei im Falle von Benno Kastein kaum einer begreift, was da nun wirklich in ihm abläuft. Er scheint "leergebrannt" zu sein und braucht eine Pause. Vielleicht packt er nach einem gewissen Abstand es nochmal neu an?
Hoffentlich! Wirklich komisch wenn man liest es sei die beste Saison überhaupt bei FLIC FLAC.
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Re: Was verändert sich derzeit in der Circuslandschaft ?

Ungelesener Beitrag von Ingo Böckmann » 13.05.2010, 20:20

Boris:
Das "vorläufige Ende" von Flic Flac hat garantiert nicht mit der finanziellen Situation "des Circus" zu tun!
Und auch daß Benno Kastein "leergebrannt ist"kann ich mir nur sehr schwer vorstellen-das hat rein private Gründe,die keiner kennt . . .
mit freundlichen Grüßen Ingo
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