Welches Personal ?

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Hendrik
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Welches Personal ?

Ungelesener Beitrag von Hendrik » 14.12.2008, 01:41

Auch ich genieße Eure Geschichten. Ich würde aber auch ausgehend vom Thema gerne mal einen Blick ins Heute werfen: In einer Reportage über "Flick Flack" wurde groß und breit betont, dass "Leute vom Arbeitsamt" beim Auf- und Abbau mithelfen. Wenn ich selber zusah bei anderen Unternehmen hatte ich immer den Eindruck, alle, die dort arbeiten, reisen mit. Bei "Flick Flack" z.B. ist ja auch viel von dem Verkaufspersonal offensichtlich nicht reisend sondern aus den jeweiligen Städten. Wie ist es bei anderen Unternehmen? Ist die ganze Belegschaft, die man für Auf- und Abbau braucht mit auf Tour oder geht man tatsächlich in jeder Stadt zum Arbeitsamt (kann ich mir kaum vorstellen), um Leute für´s Gradin oder den Zeltaufbau zu kriegen?

Herzliche Grüße,
Hendrik :?:
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Wolfgang A.
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Re: Die Gegenwart ...

Ungelesener Beitrag von Wolfgang A. » 14.12.2008, 08:11

Hallo Hendrik,
in der Regel gibt es meines Wissens einen festen Stamm. Bei Roncalli habe ich erfahren, das ein kleiner Teil zum Stamm gehört. Weiter gibt es eine Kolonne bei denen, die kommen immer aus Köln zum Auf- und Abbau. Haben aber sonst nichts mit dem Circus zu tun. Diese Leute machen nur solche arbeiten. Nachdem sie in Kiel aufgebaut hatten, sind sie nach London gefahren und haben Afrika,Afrika abgebaut um dann hier wieder zum Abbau aufzukreuzen. Zusätzlich hatten sie in Kiel auch noch Leute einer Sicherheitsfirma als Auf-und Abbauhilfen dabei. Alle vom Stamm, die hier dann nach dem Aufbau nicht mehr gebraucht wurden, sind dann nach Köln gefahren um in den Werkstätten zu arbeiten und kamen dann auch zum Abbau wieder.
Gruß Wolfgang A.

Wer einmal den Sägemehl-Staub der Manege im Hosenumschlag hatte, den lässt der Circus nicht mehr los.
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Re: Die Gegenwart ...

Ungelesener Beitrag von Admin » 14.12.2008, 11:39

Damit das Thema "Die Vergangenheit ..." nicht mit anderen Gegenwartsthemen vermischt wird, habe ich diese Frage von Hendrik abgetrennt.

Die Personalstruktur von FlicFlac kenne ich nicht.
Bei KRONE sind es alles fest angestellte Mitarbeiter und so war das auch bei BARUM und ist es bei CHARLES KNIE und den meisten anderen Unternehmen.
Allerdings mit starker Personalfluktuation, da man sich auf die osteuropäischen Mitarbeiter nicht mehr verlassen kann. Diese werden von Agenturen gegen Provision vermittelt. Da diese immer wieder neue Provisionen kassieren wollen, vermitteln diese ihre "Sklaven" nach kurzer Zeit an eine andere Firma weiter. Eine "mafiöse" Vermittlungspraxis welche nur Probleme bereitet.
Vor wenigen Tagen sagte mir Ehe Frank, dass man kaum mehr Arbeiter bekommt und wenn man neue vermittelt bekommt, diese nach kurzer Zeit wieder weg sind. Kaum hat man sie ordentlich angemeldet, hauen diese mit den Papieren wieder ab. Das betrifft auch Kraftfahrer und wegen dieser Problematik, haben vorletzten Sommer alle aus der Familie Probst (West) den Lastwagenführerschein gemacht, um diesbezüglich nicht von unzuverlässigen osteuropäischen Kraftfahrern abhängig zu sein.
Mit circensischen Grüßen

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Volker Reinke
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Re: Die Gegenwart ...

Ungelesener Beitrag von Volker Reinke » 14.12.2008, 13:28

Bei Sarrasani wurde unter Fritz Mey die riesige, schwere Fassade immer von Aushilfen unter Anleitung eines sachkundigen Mitarbeiters auf- und abgebaut.
Bevor wir bei Barum-Safari Marokaner als Zeltarbeiter hatten, halfen oft Bundeswehrsoldaten beim Auf- und Abbau.
Mit circensischen Grüßen

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Re: Die Gegenwart ...

Ungelesener Beitrag von Admin » 14.12.2008, 13:34

Hallo Volker,

das gehört eigentlich auch schon wieder zur Vergangenheit. :mrgreen:
Denn vom Arbeitsamt Aushilfen zu bekommen kann man heutzutage vergessen und Bundeswehrsoldaten als Helfer zu bekommen, dürfte auch nicht mehr möglich sein.
Im Notfall vielleicht mal die Helfer vom technischen Hilfswerk, aber sicher nicht dauerhaft.

Obwohl wir soviel Arbeitslose haben, will doch kaum einer davon noch hart arbeiten und schon gar nicht mitreisen.
Mit circensischen Grüßen

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Re: Die Gegenwart ...

Ungelesener Beitrag von Volker Reinke » 14.12.2008, 14:58

Sorry, ich schrieb den Beitrag, bevor Du ihn verschoben hattest. Bin direkt bezogen auf den Beitrag eingegangen und habe nicht großartig auf die Überschrift geachtet. Verschiebs einfach und lösche diese Zeilen.
Mit circensischen Grüßen

Volker Reinke
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Re: Die Gegenwart ...

Ungelesener Beitrag von Martin K. » 19.12.2008, 10:21

Hallo

das Problem wurde in den letzten Jahren immer schlimmer. Man bekommt 10 Leute nach dem Abbau hat man noch 5 und nach dem Aufbau in der neuen Stadt bleiben noch einer oder zwei übrig wenn man Glück hat. Man ordert neue Leute was wiederum einige Wochen dauert mit Papieren und dergleichen bis dahin rackert man sich so durch und das Spiel beginnt von neuem.

Was waren das noch für Zeiten als man Marokkaner hatte die ihre Saisons meist durchgezogen haben und im Jahr darauf auch oftmals wieder kamen. Diese wussten wies läuft. Hatten zwar meist keinen Führerschein aber man hatte das Alkoholproblem wie bei vielen Osteuropäern nicht. Viele sind zu Shows wie AfrikaAfrika gewechselt weil hier der Arbeitsaufwand geringer ist und wochenlang die gleiche Stadt bespielt wird.

Vielleicht liegt es oftmals auch an den Arbeitsbedingungen. Oftmals null Freizeit. Mehrere tage am Stück mit nur geringem Schlaf, schlechte Unterkunft....
Wie seht Ihr die Arbeistsbedingungen im deutschen Circus?

Mfg
Martin
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Wolfgang A.
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Re: Die Gegenwart ...

Ungelesener Beitrag von Wolfgang A. » 20.12.2008, 07:10

Hallo Martin,
ich möchte das mit den schlechten Arbeitsbedingungen, null Freizeit , schlechte Unterkunft und ähnliches nicht unterstreichen.Es gibt Branchen, da sind die Bedingungen nicht besser. Nimm z. B. mal die Möbelpacker. Die müssen jeden Tag schwer buckeln. Von Morgens bis Abends. Pünktlich Feierabend gibt es so gut wie nie. Da wird auch morgens angefangen zu packen, laden und abends geht es dann auf Fernfahrt um am nächsten Morgen gleich wieder aus zu laden um danach weiter zu fahren und neu laden. Glaube mir, ich weiß wovon ich in diesem Falle rede, habe es selbst elf Jahre gemacht. Und eine Woche in der Fahrerkabine zu schlafen, ist auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, wobei der dritte Mann auf der Ladefläche schlief. Von der Bezahlung möchte ich da gar nicht erst reden. Da muss man schon massig Überstunden schieben, um einigermaßen klar zu kommen. Dieses ist nur ein Beispiel und es gibt noch genügend davon. Und wenn ich ehrlich bin, war der Job im Circus einfacher. Ich sehe es deshalb so : Es gibt nicht mehr diese Individualisten, Abenteurer und neugierigen auf etwas neues. Dann kommt noch dazu, das es sich vom Staat viel besser leben lässt als zu arbeiten. Das war damals nicht so einfach wie heute.
Gruß Wolfgang A.

Wer einmal den Sägemehl-Staub der Manege im Hosenumschlag hatte, den lässt der Circus nicht mehr los.
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Ingo Böckmann
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Re: Die Gegenwart ...

Ungelesener Beitrag von Ingo Böckmann » 23.12.2008, 14:03

Aktuell werden gerade bei Flic Flac Aushilfen für den Abbau in Mainz,und für den Aufbau in Wuppertal gesucht ! Per Homepage! Also keine festen Mitarbeiter.Aber jetzt im Winter werden wohl einige von der Stammmannschaft im Heimaturlaub sein . . .?
mit freundlichen Grüßen Ingo
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