Adolf Althoff

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Adolf Althoff

Ungelesener Beitrag von Circusworld » 17.10.2020, 23:29

Geschichte in Sonsbeck
Ein Dompteur, der Raubtiere zähmt

Der berühmte Zirkusdirektor Adolf Althoff wurde 1913 in einem Wohnwagen auf der Hochstraße in Sonsbeck geboren. Er starb vor 22 Jahren. Weitgehend unbekannt ist, dass er jüdische Artisten vor den Nazis und so vor dem Tod gerettet hat.

Er war ein Mann des Rampenlichts, feierte als Ar­tist, Domp­teur und Direktor des in­ter­na­tio­nal re­nom­mier­ten Cir­cus Adolf Alt­hoff über Jahrzehnte lang große Erfolge. Und doch lagen die größten Verdienste von Adolf Althoff im Verborgenen. Denn der gebürtige Sonsbecker hat während der Zeit des Nationalsozialismus mehrere Juden in seinem Zirkus-Ensemble versteckt, schützte sie so vor der Deportation und rettete ihnen das Leben. In dieser Woche hat sich Althoffs Todestag zum 22. Mal gejährt. Und bis heute noch ist das große menschliche Engagement des namhaften Zirkusdirektors weitgehend unbekannt.

Adolf Althoff entstammt einer der ältesten und bekanntesten Zirkusdynastien Europas, deren Geschichte bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Er kam am 25. Juni 1913 als zweitjüngstes von acht Geschwistern zur Welt – während einer Zirkusvorstellung. Die Artistenfamilie gastierte damals in Sonsbeck. Zelte und Wagen waren um die Marktlinde mitten auf der Hochstraße aufgebaut. Während sein Vater Do­mi­nik in der Manege stand, lag seine Mutter Adele in den Wehen. Althoff sagte später: „Ich bin im Wohnwagen meiner Eltern mit Musik auf die Welt gekommen, während die Nachmittagsvorstellung lief.“

In den folgenden Jahren besuchte Althoff nur sporadisch die Schule, da der Zirkus durch ganz Europa tourte. Dafür schulte er von klein auf sein artistisches Talent, interessierte sich vor allem für Technik, entwickelte unter anderem die elektrische Laufschrift Circus Althoff. In den 1930er Jahren übernahm Adolf Althoff zusammen mit seinen Geschwistern die Leitung des Zirkus.

Berühmtheit erlangt Althoff 1937 mit einer aufsehenerregenden Show-Premiere: mit dem Tiger, der auf einem Pferd reitet. In den 60er Jahren führte er zudem als erster Dompteur überhaupt das Raubtier selbst als zahmes Reittier vor. 30 Jahre lang war er Zirkusdirektor und stand noch bis ins hohe Alter in der Manege.

Lange verborgen blieben dabei Althoffs größten Verdienste. Erst in den 80er Jahren wurden diese durch einen Zeitungsartikel publik. Während des Zweiten Weltkrieges nahmen er und seine Frau Maria 1941 die jüdische Artistin Irene Danner auf, die ebenfalls einer berühmten Zirkusfamilie angehörte, gegen die aber die Nazis wegen ihrer Abstammung ein Berufsverbot verhängt hatten.

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Re: Adolf Althoff

Ungelesener Beitrag von Circusworld » 22.10.2020, 13:20

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Re: Adolf Althoff

Ungelesener Beitrag von Circusworld » 05.12.2020, 19:33

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Re: Adolf Althoff

Ungelesener Beitrag von Circusworld » 16.10.2023, 16:43

Natürlich war das nicht so geplant, aber dennoch: In Sonsbeck wurde einer der berühmtesten Zirkusdirektoren geboren: Adolf Althoff.

„Hereinspaziert, hereinspaziert!“, so muss es am 25. Juni 1913 geklungen haben. Der Zirkus Althoff gastierte im Ort und Adolf Althoff, der zur niederrheinischen Linie der weit verzweigten Zirkus- und Artistendynastie zählte, gab später Auskunft über die Umstände seiner Geburt: „Also, ich bin im Wohnwagen meiner Eltern mit Musik auf die Welt gekommen, während die Nachmittagsvorstellung lief.“ So geschehen in Sonsbeck an besagtem Datum.

Der junge Althoff schnupperte von Kindesbeinen an Manegenluft und ging bereits mit fünf Jahren mit dem Circus auf Reisen. Später wurde er am Geschäft seines Vaters beteiligt, bevor er dann in wechselnden Zusammensetzungen mit seinem Bruder und seinen beiden Schwestern als „Circus Geschwister Althoff“ firmierte. 1939 trennten sich aber endgültig ihre Wege und sowohl seine Schwester Helene als auch Adolf selbst gründeten ein eigenes Zirkusunternehmen.

Der „Circus Adolf Althoff“ hatte siebzig Angestellte und legte einen Schwerpunkt seiner Vorführungen auf Tierdressuren. Auch seine Ehefrau Maria machte sich mit Pferdedressuren einen Namen. Daneben hatte die Akrobatik ihren besonderen Platz im Programm und wurde im Lauf der Zeit weiter ausgebaut.

Mehr unter: https://www.nrz.de/region/niederrhein/g ... 91435.html
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