Abenteuer Norwegen

Geschichten, Erinnerungen, Märchen und Gedichte
Schult-Bjoernlys
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Abenteuer Norwegen

Ungelesener Beitrag von Schult-Bjoernlys » 03.07.2007, 12:02

1972 hatten wir einen Vertrag in Norwegen, mit dem Cirkus Berny. Kollegen, die schon dort waren, erzählten uns vorab von den schlechten Strassen dort.
Nun, die erste Zeit der Saison merkten wir davon nichts, und ich hielt die Erzählungen der Kollegen schon für stark übertrieben.
Je höher wir jedoch in den Norden kamen und den Polarcircel überschritten hatten, sollte sich meine Meinung ändern...

Als wir mit einer Fähre übergesetzt hatten, manchmal hatten wir lediglich zwanzig Kilometer zu fahren, aber drei oder vier Fähren zu benützen, kamen mir total verdreckte PKW entgegen, deren Scheiben waren zum Teil gesprungen.
Ich dachte, dumme Touristen, warum müssen die auch wie die Irren fahren! Nach ca. fünf Kilometern war plötzlich die schöne Asphaltstrasse zu Ende. Ich glaubte schon mich verfahren zu haben, als ein Strassenschild an der löchrigen Sandpiste mich darüber aufklärte, daß ich mich auf der E 6 befand! Diese Europastrasse war damals nicht geteert, weil der harte Winter den Asphalt aufgebrochen hätte!

Das Reisen mit dem umfangreichen Circusmaterial und den Tiertransporten Tiertransporten war eine Herausforderung an Mensch und Material. Die Tunnel waren unbeleuchtet, herabhängendes Gestein und Wasser, das herablief ließ uns einen Horror vor den Tunneln bekommen.

Charly Weiser, mit den Pferden und Elefanten von Darix Togni engagiert, hatte einmal Pech. Ein Transport war vom unfestigten Rand der Strasse in den Graben gerutscht und die Pferde mussten in Schräglage auf den Kran warten.

Die polnischen Musiker überschlugen sich mit ihrem Bus und stürzten in eine Schlucht, gottlob wurden nur zwei Musiker verletzt, die anderen kamen mit dem Schrecken davon.

Cirkus Berny ( wurde so geschrieben ) reiste auch schnell, jeden Tag in einem anderen Ort, am Wochenende folgte dann ein Zweitagesplatz.
Manchmal zweifelte ich an der Direktion, bauten wir doch in Orten auf, die lediglich aus einer kleinen Kirche, einem Laden und ca. zwanzig Häusern bestand! Kaum ein Mensch zu sehen! Doch um 18.30 Uhr, einer halben Stunde vor Vorstellungsbeginn kamen die Menschen wie Pilze aus dem Boden, mit dem Auto, dem Bus, dem Fahrrad oder Boot. Das Chapiteau war dann mit 1.500 Menschen gefüllt. Nach der Vorstellung verschwanden diese Menschen wieder so schnell wie sie gekommen waren, toll!

Mit im Programm waren die Flying Oscas, Charly Weiser mit Pferden und Elefanten, die Boginos mit ihrer Fahrradnummer und andere.
Regisseur und Sprecher war übrigens Knut Dahl, er gründete 1975 seinen Cirkus Merano.

1975 waren wir wieder bei Berny, da hatten die Strassen für uns schon den Schrecken verloren....



Hjertlig velkommen: herzlich willkommen im No Name Cirkus !



Bjoern Schult-Bjoernlys
Hjertlig velkommen: herzlich willkommen in Christians Hede's Zoo-Cirkus !

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