Regenschirm im Chapiteau, Gipsarm im Sattelgang

Geschichten, Erinnerungen, Märchen und Gedichte
Sigrid L.
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Regenschirm im Chapiteau, Gipsarm im Sattelgang

Ungelesener Beitrag von Sigrid L. » 10.06.2008, 13:15

Hallo Forumsteilnehmer,
heute habe ich dieses Forum entdeckt und bin sehr froh darüber.
Ich lebe in Berlin und hatte bis vor einem Jahr mit Zirkussen nichts zu tun.
Seit einem Jahr schreibe ich an einer Geschichte, die im Zirkus spielt.
Seitdem sammle ich alles an Büchern und Bildern, was mit Zirkus zu tun hat.
Die Geschichte ist fast fertig, aber ich glaube nicht, dass mich das Interesse für Varieté und Zirkus wieder verlassen wird.

Ich hatte neulich das Vergnügen den Zirkus Roy in Lindow zu sehen und hatte mit Trixi ein längeres Gespräch.
Sie hat bestätigt, was ich mir schon dachte: Artisten sind sehr abergläubisch.
Ich habe von ihr erfahrn, dass im Chapiteau kein Regenschirm aufgespannt werden darf, dass der Kassenwagen so steht, dass das Geld hineinrollt, dass man im Chapiteau nicht pfeifen darf, dass im Sattelgang niemand mit Gipsarm, oder -bein stehen darf, uam.

Nun habe ich eine Frage an euch:
Das sind alles Dinge, die man tun, oder lassen soll, wenn das Chapiteau steht.
In meiner Geschichte beginnt in einem Kapitel eine Serie von Pech schon morgens, mit dem Aufbau des Zeltes.
Gibt es da etwas, dass auch beachtet werden muss?
Darf zum Beispiel keine schwarze Katze über den Zeltplatz gelaufen sein, oder anders?
Gibt es so etwas wie eine Zeremonie, bevor das Zelt aufgebaut wird?
In meiner Geschichte soll am Morgen (vor Zeltaufbau)etwas passieren, dass spätere Unglücke auslöst, aber ich habe momentan keine Ahnung, was das sein könnte.

Wenn euch dazu etwas einfällt, würde ich mich freuen, hier davon zu lesen.

Schöne Grüße
Sigrid L.
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Re: Regenschirm im Chapiteau, Gipsarm im Sattelgang

Ungelesener Beitrag von Admin » 10.06.2008, 16:22

Sigrid L. hat geschrieben:
In meiner Geschichte soll am Morgen (vor Zeltaufbau)etwas passieren, dass spätere Unglücke auslöst, aber ich habe momentan keine Ahnung, was das sein könnte.

Wenn euch dazu etwas einfällt, würde ich mich freuen, hier davon zu lesen.

Schöne Grüße
Sigrid L.
Hallo Sigrid,

was für Unglücke sollen das sein ?
Nichts ist unschöner, als Circus mit Unglück zu verbinden. Da passiert weniger als im normalen Leben.
Suchen Sie doch positive Themen im Circus und nicht das Negative.
Circus hat mit Freude und Fröhlichkeit zu tun !!

Und das mit dem Aberglauben sollte man nicht zu ernst nehmen. Dies gibt es wohl, doch es ist eher mit einem Schmunzeln zu sehen. :mrgreen:

Und die besten Geschichten schreibt das Leben selber. ;)

Lassen Sie sich beim nächsten Circusbesuch vom Direktor mal den Chapiteauschlüssel zeigen. Das allein schon ist ein Erlebnis. :D
Mit circensischen Grüßen

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Sigrid L.
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Re: Regenschirm im Chapiteau, Gipsarm im Sattelgang

Ungelesener Beitrag von Sigrid L. » 10.06.2008, 16:58

Hallo Peter,
danke für Ihre schnelle Antwort.
Ich hätte beim Schreiben nicht gedacht, dass ich so mißverstanden werden könnte. Das liegt an der Kürze des Textes, denke ich.
Meine Geschichte ist eine Reise durch die Zeit. Sie beginnt mit dem Fahrenden Volk im 17jh und endet heute.
Der Hauptdarsteller, ein Seiltänzer, hat nie viel Geld in der Tasche, aber er sammelt im Laufe der Zeit immer mehr Erfahrungen.
Sein Charakter ist sehr positiv und fröhlich.
Aber es gibt schon manchmal Situationen, in denen er nachdenken muss, wie es weiter gehen wird.
Die Unglücke, die an diesem Tag geschehen, sind nicht so schlimm. Niemand verletzt sich. Aber für die Dramaturgie meiner Geschichte, ist es wichtig, dass so ein Tag dabei ist. Die Geschichte ist sehr lang und wenn jeden Tag die Sonne scheinen würde, würde es niemand lesen wollen - und mir würde das Schreiben keinen Spaß machen.
Wenn Sie sich einen Spielfilm angucken, und darauf achten, wie er konstruiert ist, bemerken Sie auch dass es Momente der Spannung und der Entspannung gibt. In jedem Genre, ob es eine Kommödie oder ein Krimi ist.
Ich habe kürzlich einen Zirkus besucht. Es regnete an dem Tag und der Direktor stand neben der Kasse und bat die Besucher ihre Schirme vor dem Eingang zuzumachen.
Das habe ich wirklich miterlebt und ich fragte ihn dann auch danach. Er hat mir erzählt, dass er aufgespannte Schirme im Zelt nicht dulden kann.
Also in meiner Geschichte geht an diesem Tag etwas an der Zeltkonstruktion kaputt (beim Aufbau) und die Hauptperson holt sich im Training ein paar blaue Flecken.
Die wiederum dazu führen, dass sich einer der Artisten liebevoll um ihn kümmert und ihm hilft. Auch dazu benötige ich diese Szenen.

Ich war erstaunt, dass mir die (echten) Artisten neulich sagten, dass sie in den Dörfern oft nicht gut angesehen sind. Es gibt Geschäftsleute, die ihnen verweigern Plakate auszuhängen..
Ich verstehe das nicht. Ich hatte den Zirkus immer gerne.

Ich selber bin ein positiver Mensch. Ich liebe das Leben und genieße die Kleinigkeiten. Meine Geschichte ist ganz und gar nicht: negativ, traurig, böse, verbittert oder so.

Im Gegenteil, die Menshen, die sie bisher gelesen haben, haben gelacht und sich gefreut.
Und den Zirkus stelle ich als etwas sehr Schönes dar.

(Kennen Sie den Satz von Karl Valentin?
Kunst ist schön, aber macht viel Arbeit.)

Nun hoffe, ich dass ich nicht zu viel geschrieben habe, und dass ich mein Anliegen darstellen konnte.
Ich bitte Sie mir zu schreiben, ob es gibt, wonach ich suche.
Ich mache damit nichts, worüber Sie sich ärgern würden.

Schöne Grüße
Sigrid
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Re: Regenschirm im Chapiteau, Gipsarm im Sattelgang

Ungelesener Beitrag von Admin » 10.06.2008, 17:33

Sigrid L. hat geschrieben:
Ich habe kürzlich einen Zirkus besucht. Es regnete an dem Tag und der Direktor stand neben der Kasse und bat die Besucher ihre Schirme vor dem Eingang zuzumachen.
Das habe ich wirklich miterlebt und ich fragte ihn dann auch danach. Er hat mir erzählt, dass er aufgespannte Schirme im Zelt nicht dulden kann.
Das hat noch einen anderen praktischen Sinn. Denn mit den Spitzen an den Regenschirmen kann leicht die Zeltplane durchstossen werden. Um solche Schäden zu vermeiden ist es besser die Schirme darin nicht zu benuzen.
Also in meiner Geschichte geht an diesem Tag etwas an der Zeltkonstruktion kaputt (beim Aufbau) und die Hauptperson holt sich im Training ein paar blaue Flecken.
Was kürzlich real passierte: Ein Mastseil riss beim Aufstellen der schweren Masten und der Direktor des Grosscircus telefonierte alle Seilereien an, um schnell Ersatz zu bekommen. Aber er erreichte niemand. Da kam ich zufällig zu Besuch vorbei und telefonierte mit einem Familiencircus und diese gaben mir ine gute Adresse in der Region. So konnte ich dem Circus schnell weiterhelfen. :D Nach wenigen Stunden war das neue Seil geholt und das Zelt konnte aufgestellt werden.

Ich war erstaunt, dass mir die (echten) Artisten neulich sagten, dass sie in den Dörfern oft nicht gut angesehen sind. Es gibt Geschäftsleute, die ihnen verweigern Plakate auszuhängen..
Ich verstehe das nicht. Ich hatte den Zirkus immer gerne.
Deutsche Bürokratie ist oft unbarmherzig und da werden einfachste Dinge verboten oder erschwert. Davon sind alle Circusse deutschlandweit betroffen. Anstatt denen die bestmöglichen Lebensgrundlagen zu bieten, werden sie behindert und finanziell ausgenommen, dass es oft nicht mehr menschlich ist.

(Kennen Sie den Satz von Karl Valentin?
Kunst ist schön, aber macht viel Arbeit.)
Klar kenne ich Karl Valentin ! :mrgreen:
Und da ich mein ganzes Leben mit Kunst zu tun habe, kenne ich auch die Arbeit dazu. Schreiben ist auch Arbeit !! Lesen Sie hier im Forum doch mal meine Circusgeschichten, diese sind zu 90 % real erlebt und nur wenige habe ich fabuliert. ;)
Oder schauen Sie mal in http://www.burger-verlag.de . Da finden Sie anderes von mir.
Nun hoffe, ich dass ich nicht zu viel geschrieben habe, und dass ich mein Anliegen darstellen konnte.
Ich bitte Sie mir zu schreiben, ob es gibt, wonach ich suche.
Ich mache damit nichts, worüber Sie sich ärgern würden.

Schöne Grüße
Sigrid
Manchmal ärgere ich mich über Geschichten, wenn diese ohne jede Sachkennnis ein Milieu falsch beschreiben. Dazu neigen manche Autoren.
Daher mein kritisches Nachfragen. ;)

Nichts fürchtet man beim Circus mehr, als einen tüchtigen Sturm, bei dem die Zelte wegfliegen.
So ein plötzliches Unwetter am Morgen bringt alles durcheinander. Die Zelte werden dicht gemacht, Wagen vor die Plane gefahren, die Anker nachgeschlagen, damit das Zelt den Tag heil übersteht.
Das wäre so ein realistisches Erlebnis, welches den ganzen Tagesablauf durcheinander bringt. :o
Mit circensischen Grüßen

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