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Erinnerungen eines Circusplakateurs

Verfasst: 25.02.2012, 20:17
von Admin
Erinnerungen eines Circusplakateurs

1971 bei Barum-Safari. Letzte Stadt war Köln-Deutz und wir verschönerten die Stadt mit allem was wir hatten. Mit Wolfgang Mattusch arbeiteten noch vier Plakateure in der Kolonne. Ich weiss nicht mehr wieviele Tafeln wir insgesamt hatten, auf jeden Fall hatten wir 10.000 Hänger, die wir in den Geschäften unterbrachten und wir klebten alle freien Flächen. Das nutzen auch andere Plakateure. Am meisten ärgerte uns ein Body-Builder, der seine Plakate regelmässig auf unsere Plakate klebte. Bis wir eine frische Klebespur fanden und dieser folgten.
Mit etwas Glück sahen wir den Herrn, der mit Moped und Anhänger durch die Stadt tourte. Auf dem Anhänger sein offener Kleisterkübel. Als er anhielt, stürmten drei Circuskleber heran, packten dessen Kleisterkübel und stülpten diesen dem Muskelprotz über den Kopf. Die klebrige Brühe lief an ihm herab und er rutschte kreuz und quer. Nun noch eine mündliche Verwarnung und danach hatten wir Ruhe vor dessen Klebeaktionen auf unseren Flächen.


Wenn früher ein Laden unvermietet war, dann würden die Scheiben einfach mit Plakaten von aussen mit Kleister zugeklebt. Eine herrlich einfache Klebefläche!
Heute wäre das undenkbar und würde gleich zu einer Anzeige führen. So haben sich die Zeiten geändert und insofern war es schon eine herrliche Zeit, in der man sich in der Werbung noch richtig austoben konnte.
Das Platten hängen heute, ist da richtig langweilig monoton dagegen.

P.B.