Rückblick: Zirkuspater mit Wohnwagen angereist
Verfasst: 25.08.2012, 11:00
RÜCKBLICK - Zirkuspater Schönig zu Besuch in Lampertheim
Nicht nur, um seine „Gemeindemitglieder“ im Zirkus Busch-Roland zu besuchen, machte Zirkuspater Heinz Peter Schönig Ende August 1987 in Lampertheim Station. Die kurze Visite des prominenten Priesters in der Spargelstadt galt auch seinem „alten Freund“ Heini Schmitt, in dessen Adern seit Jahrzehnten „Zirkusblut“ zirkulierte.
Sein Wohnmobil, mit dem der Zirkuspater in jedem Jahr zigtausende Kilometer zurücklegte, hatte er vor 25 Jahren beim Backfischfest in Worms geparkt. Schönig war gemäß seines Auftrages der Deutschen Bischofskonferenz nämlich nicht nur für die Betreuung der Zirkusleute verantwortlich, zu seiner Kirchengemeinde zählten damals auch die Schausteller. Rund 10 000 „Gemeindemitglieder“ wurden von der katholischen Zirkus- und Schausteller-Seelsorge nicht nur mit dem Wort Gottes versorgt. Verstreut war diese Gemeinde in Dänemark, Schweden, Österreich, Deutschland und der Schweiz unterwegs.
Der Geistliche, der mit beiden Beinen auf festem Boden stand, kannte die Probleme und die Mentalität des fahrenden Volkes wie kaum ein anderer. Schönig gestaltete auf Messeplätzen und in Manegen nicht nur Trauungen, Taufen, Fest- und Kommunionsgottesdienste; wenn Not am Mann war, packte der Geistliche auch ohne viel Worte mit an. Der Pressesprecher des Zirkus Busch-Roland, der vor 25 Jahren in Lampertheim gastierte, versicherte gegenüber der LZ, Schönig habe im Zirkus einmal eine Pferdenummer präsentiert, als der Dompteur kurzfristig ausfiel. Der im Jahr 1987 60-jährige träumte selbst in seiner Jugend davon, Raubtierdompteur zu werden. Fleißig schnupperte er bereits Zirkusluft, bis der Zweite Weltkrieg ausbrach.
Die schrecklichen Erfahrungen, die er aus dessen Schlachten mitbrachte, weckten in ihm entgegen seinen Jugendträumen die Berufung zum Priestertum. Aber dennoch blieb Pater Schönig dem eigentlichen Reich der Zirkusatmosphäre treu - oder deutlicher gesagt: Er konnte sie eigentlich nie missen. Schon ein Jahr nach seiner Priesterweihe brachte er seinen ihm so ans Herz gewachsenen Zirkusleuten die Botschaften Jesu Christ näher. Schon kurze Zeit später fuhr er selbst mit eigenem Wohnwagen von Ort zu Ort zum Zirkus und zu den Volksfesten. Der Pallotiner-Priester verstarb im Jahr 2003 im Alter von 76 Jahren.
http://www.lampertheimer-zeitung.de/reg ... 346630.htm
Nicht nur, um seine „Gemeindemitglieder“ im Zirkus Busch-Roland zu besuchen, machte Zirkuspater Heinz Peter Schönig Ende August 1987 in Lampertheim Station. Die kurze Visite des prominenten Priesters in der Spargelstadt galt auch seinem „alten Freund“ Heini Schmitt, in dessen Adern seit Jahrzehnten „Zirkusblut“ zirkulierte.
Sein Wohnmobil, mit dem der Zirkuspater in jedem Jahr zigtausende Kilometer zurücklegte, hatte er vor 25 Jahren beim Backfischfest in Worms geparkt. Schönig war gemäß seines Auftrages der Deutschen Bischofskonferenz nämlich nicht nur für die Betreuung der Zirkusleute verantwortlich, zu seiner Kirchengemeinde zählten damals auch die Schausteller. Rund 10 000 „Gemeindemitglieder“ wurden von der katholischen Zirkus- und Schausteller-Seelsorge nicht nur mit dem Wort Gottes versorgt. Verstreut war diese Gemeinde in Dänemark, Schweden, Österreich, Deutschland und der Schweiz unterwegs.
Der Geistliche, der mit beiden Beinen auf festem Boden stand, kannte die Probleme und die Mentalität des fahrenden Volkes wie kaum ein anderer. Schönig gestaltete auf Messeplätzen und in Manegen nicht nur Trauungen, Taufen, Fest- und Kommunionsgottesdienste; wenn Not am Mann war, packte der Geistliche auch ohne viel Worte mit an. Der Pressesprecher des Zirkus Busch-Roland, der vor 25 Jahren in Lampertheim gastierte, versicherte gegenüber der LZ, Schönig habe im Zirkus einmal eine Pferdenummer präsentiert, als der Dompteur kurzfristig ausfiel. Der im Jahr 1987 60-jährige träumte selbst in seiner Jugend davon, Raubtierdompteur zu werden. Fleißig schnupperte er bereits Zirkusluft, bis der Zweite Weltkrieg ausbrach.
Die schrecklichen Erfahrungen, die er aus dessen Schlachten mitbrachte, weckten in ihm entgegen seinen Jugendträumen die Berufung zum Priestertum. Aber dennoch blieb Pater Schönig dem eigentlichen Reich der Zirkusatmosphäre treu - oder deutlicher gesagt: Er konnte sie eigentlich nie missen. Schon ein Jahr nach seiner Priesterweihe brachte er seinen ihm so ans Herz gewachsenen Zirkusleuten die Botschaften Jesu Christ näher. Schon kurze Zeit später fuhr er selbst mit eigenem Wohnwagen von Ort zu Ort zum Zirkus und zu den Volksfesten. Der Pallotiner-Priester verstarb im Jahr 2003 im Alter von 76 Jahren.
http://www.lampertheimer-zeitung.de/reg ... 346630.htm